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50 Kilometer südwestlich
von Kraków, befindet sich das Städtchen Wadowice
, das im Mittelalter Frauenstadt genannt
wurde. Während der NS-Besatzung zwischen 1939 und 1945 bildete der
östlich des Ortes fließende Fluss Skawa
die Grenze zwischen dem Generalgouvernement und dem „Großdeutschen
Reich“. Wadowice wurde als Wadowitz in den deutschen
Landkreis Bielitz eingegliedert. Während dieser Zeit wurden in der
Stadt ein Gefangenenlager, ein Straflager und ein Ghetto für die Juden
eingerichtet, die etwa 20 % der Stadtbewohner ausmachten.
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In der Stadt wurde der
śzlak Karola Wojtyły (Pfad
Karol Wojtyłas) eingerichtet, an dem sich das Haus Rynek
Nr. 3 befindet, in dem Karol Józef
Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II. geboren wurde (Foto
rechts). Im März 2012 wird das Haus (Dom Rodzinny Karola
Wojtyły ) umfangreichen Restaurationsarbeiten unterzogen,
so dass das darin untergebrachte
Museum
....
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....in ein ca 100 Meter
entferntes Gebäude (Foto links) umziehen musste, in dem die bescheidenen
Räumlichkeiten der Dreizimmerwohnung nachgestaltet wurden. Überall
in Polen wird nicht nur dem einstigen Papst, sondern auch der Gewerkschaft
Solidarność gedacht, die gemeinsam
Wesentliches zum Ende des Kommunismus beigetragen haben.
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Prof. Dr. Karol Józef
Wojtyła wurde am 18. Mai 1920 als drittes Kind des ehemaligen k. u.
k. Unteroffiziers Karol (1879 - 1941), der den Beruf des Schneiders ausübte,
und Emilia, geb. Kaczorowska (1884 - 1929), geboren (Foto links). Während
seine Schwester Olga bereits bei ihrer Geburt im Jahre 1914 verstorben war,
verlor Karol seinen älteren Bruder Edmund (1906 - 1932), der
als Mediziner in Bielitz/Bielsko-Biała tätig war, durch eine tödlich
verlaufende Scharlacherkrankung. Die Wiege Karols im elterlichen Schlafzimmer
(Foto rechts).
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Ein Bildnis Karols
aus dem Jahre 1944 (Foto links). Ein Modell der Dreizimmerwohnung der Familie
Wojtyła (Foto Mitte). Zu
den sportlichen Aktivitäten, die Karol auch noch als kirchlicher Würdenträger
betrieb, gehörten Skifahren und Paddeln (Foto rechts).
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Als Fan
des KS Cracovia spielte Karol in seiner Kindheit und Jugend
oft Fußball und nahm hierbei die Funktion des Torwarts
ein.Hierbei pflegte er auch zahlreiche Kontakte
mit der lebhaften und blühenden Jüdischen Gemeinde in Wadowice.
Bei Fußballspielen in der Schule zwischen einer jüdischen und
einer katholischen Mannschaft spielte er öfters freiwillig als Torwart
beim jüdischen Team, wenn dieses nicht genug Spieler hatte. Mit Jerzy
Kluger, einem seiner damaligen Freunde, war er bis zu seinem Tod sehr eng
befreundet. Karol als Dritter im Endspurt. (Foto rechts) Bereits als Gymnasiast
wirkte Karol seit 1934 bei Theateraufführungen
mit. An der Universität schloss er sich der
Experimentaltheatergruppe „Studio 39“ an . In der Die Gruppe um Tadeusz
Kudliński wirkte er, zuletzt im Untergrund, bis 1943. Zu den von ihm
verfassten literarischen Texten gehören zahlreiche Gedichte. Unter
dem Pseudonym „Andrzej Jawien“ schrieb Karol 1940 das dreiteilige
Drama Jeremiasz (Jeremia), ein biblisch inspiriertes Mysterienspi
el mit politischem Bezug (Foto links). Daneben engagierte er sich im Rhapsodischen
Theater. Sein Mysterienspiel „Im Laden des Goldschmieds“ wurde 1960 veröffentlicht.
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Der junge Schauspieler
(Foto links). Das Abiturzeugnis vom 14. Mai 1938 weisst
durchgehend die Note
bardzo dobrze (sehr gut) vor (Foto Mitte).
Karol wurde Ende 1949 zum Doktor
der Theologie promoviert. 1953 lehrte er im Fach Moraltheologie an der
Universität Krakau, 1954 erhielt einen Lehrauftrag für Philosophie
und Sozialethik an der Katholischen Universität von Lublin, wo er 1955
mit seiner wissenschaftlichen Arbeit „Über die Möglichkeit,
eine christliche Ethik in Anlehnung an Max Scheler zu schaffen“ habilitierte
. Zwischen der Baustelle seines Geburtshauses und
der Bazylika Mniejsza Ofiarowania Najświętszej Maryi
Panny steht die Pomnik Jana Pawła II w Wadowicach. Die Bronzestaue
zeigt einen von Krankheit und Alter gezeichneten Papst Johannes Paul II.
(Foto rechts).
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Auch auf dem Marktplatz
vor der Basilika wurden im März 2012 Bauarbeiten durchgeführt.
Die von Karol heißgeliebte Mürbeteig-Vanillecreme-Schnitte wurde
nach ihm kremowka papieska (Foto rechts) genannt.
Das kalorienreiche Dessert schmeckt ganz hervorragend.
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14 Kilometer östlich
von Wadowice in Richtung Karków liegt das kleine Städtchen
Kalwaria Zebrzydowska
. Der Krakauer Woiwode, Mikołaj Zebrzydowski ließ
hier im Jahre 1600 auf dem Berg Zarek eine kleine Hl.Kreuz Kirche nach dem
Vorbild der Golgatha Kapelle in Jerusalem erbauen. Nach der Errichtung des
Bernhardinerkloster und einer Kirche, wurden weitere von Jerusalem inspirierte
Objekte erbaut. In der Umgebung, in der man eine Ähnlichkeit mit Jerusalem
auszumachen glaubte, wurde der Bach zu Kidron, eine Erhebung zu Ölberg
und eine weitere zu Golgatha umbenannt. Im Tal und auf den umliegenden
Hügeln findet man 40 Kapellen (Foto links) Für viele Polen
ist Kalwaria Zebrzydowska als „polnisches Jerusalem“ zu einem Pilgerort geworden.
Auch Karol Wojtyła kam nach dem Tode seiner Mutter oft hierher, um sich
der der Madonna von Kalwaria Zebrzydowska
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Auch hier vor der barocken
Basilika wurde Johannes Paul II. ein Denkmal gesetzt. (Foto links) Die Oregel
der Basilka. (Foto rechts) 1999 wurde die Wallfahrtsstätte der Passion
und der Madonna von Kalwaria Zebrzydowska in die Welterbeliste der UNESCO
aufgenommen.
Videoclip
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