• Letzte Aktualisierung: 23.04.2012

  • Besucher bisher: kostenloser counter


timediver® Logo



Małopolska  / Kleinpolen


 
  Wadowice & Kalwaria Zebrzydowska
   

50 Kilometer südwestlich von Kraków, befindet sich das Städtchen Wadowice , das im Mittelalter Frauenstadt genannt wurde. Während der NS-Besatzung zwischen 1939 und 1945 bildete der östlich des Ortes fließende Fluss Skawa die Grenze zwischen dem Generalgouvernement und dem „Großdeutschen Reich“. Wadowice wurde als Wadowitz in den deutschen Landkreis Bielitz eingegliedert. Während dieser Zeit wurden in der Stadt ein Gefangenenlager, ein Straflager und ein Ghetto für die Juden eingerichtet, die etwa 20 % der Stadtbewohner ausmachten.


In der Stadt wurde der śzlak Karola Wojtyły (Pfad Karol Wojtyłas) eingerichtet, an dem sich das Haus Rynek Nr. 3 befindet, in dem Karol Józef Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II. geboren wurde (Foto rechts). Im März 2012 wird das Haus (Dom Rodzinny Karola Wojtyły ) umfangreichen Restaurationsarbeiten unterzogen, so dass das darin untergebrachte Museum ....


....in ein ca 100 Meter entferntes Gebäude (Foto links) umziehen musste, in dem die bescheidenen Räumlichkeiten der Dreizimmerwohnung nachgestaltet wurden. Überall in Polen wird nicht nur dem einstigen Papst, sondern auch der Gewerkschaft Solidarność gedacht, die gemeinsam Wesentliches zum Ende des Kommunismus beigetragen haben.


Prof. Dr. Karol Józef Wojtyła wurde am 18. Mai 1920 als drittes Kind des ehemaligen k. u. k. Unteroffiziers Karol (1879 - 1941), der den Beruf des Schneiders ausübte, und Emilia, geb. Kaczorowska (1884 - 1929), geboren (Foto links). Während seine Schwester Olga bereits bei ihrer Geburt im Jahre 1914 verstorben war, verlor Karol seinen älteren Bruder Edmund (1906 - 1932), der als Mediziner in Bielitz/Bielsko-Biała tätig war, durch eine tödlich verlaufende Scharlacherkrankung. Die Wiege Karols im elterlichen Schlafzimmer (Foto rechts).



Ein Bildnis Karols aus dem Jahre 1944 (Foto links). Ein Modell der Dreizimmerwohnung der Familie Wojtyła (Foto Mitte). Zu den sportlichen Aktivitäten, die Karol auch noch als kirchlicher Würdenträger betrieb, gehörten Skifahren und Paddeln  (Foto rechts).


Als Fan des KS Cracovia spielte Karol in seiner Kindheit und Jugend oft Fußball und nahm hierbei die Funktion des Torwarts ein.Hierbei pflegte er auch zahlreiche Kontakte mit der lebhaften und blühenden Jüdischen Gemeinde in Wadowice. Bei Fußballspielen in der Schule zwischen einer jüdischen und einer katholischen Mannschaft spielte er öfters freiwillig als Torwart beim jüdischen Team, wenn dieses nicht genug Spieler hatte. Mit Jerzy Kluger, einem seiner damaligen Freunde, war er bis zu seinem Tod sehr eng befreundet. Karol als Dritter im Endspurt. (Foto rechts) Bereits als Gymnasiast wirkte Karol seit 1934 bei Theateraufführungen mit. An der Universität schloss er sich der Experimentaltheatergruppe „Studio 39“ an . In der Die Gruppe um Tadeusz Kudliński wirkte er,  zuletzt im Untergrund, bis 1943. Zu den von ihm verfassten literarischen Texten gehören zahlreiche Gedichte.  Unter dem Pseudonym „Andrzej Jawien“ schrieb Karol 1940 das dreiteilige Drama Jeremiasz (Jeremia), ein biblisch inspiriertes Mysterienspi el mit politischem Bezug (Foto links). Daneben engagierte er sich im Rhapsodischen Theater. Sein Mysterienspiel „Im Laden des Goldschmieds“ wurde 1960 veröffentlicht.



Der junge Schauspieler (Foto links). Das Abiturzeugnis vom 14. Mai 1938 weisst durchgehend die Note bardzo dobrze (sehr gut) vor (Foto Mitte).
Karol wurde  Ende 1949 zum Doktor der Theologie promoviert. 1953 lehrte er im Fach Moraltheologie an der Universität Krakau, 1954 erhielt einen Lehrauftrag für Philosophie und Sozialethik an der Katholischen Universität von Lublin, wo er 1955 mit seiner wissenschaftlichen Arbeit  „Über die Möglichkeit, eine christliche Ethik in Anlehnung an Max Scheler zu schaffen“ habilitierte . Zwischen der Baustelle seines Geburtshauses und  der Bazylika Mniejsza Ofiarowania Najświętszej Maryi Panny steht die Pomnik Jana Pawła II w Wadowicach. Die Bronzestaue zeigt einen von Krankheit und Alter gezeichneten Papst Johannes Paul II. (Foto rechts).


Auch auf dem Marktplatz vor der Basilika wurden im März 2012 Bauarbeiten durchgeführt. Die von Karol heißgeliebte Mürbeteig-Vanillecreme-Schnitte wurde nach ihm kremowka papieska (Foto rechts) genannt. Das kalorienreiche Dessert schmeckt ganz hervorragend. 


14 Kilometer östlich von Wadowice in Richtung Karków liegt das kleine Städtchen Kalwaria Zebrzydowska . Der Krakauer Woiwode, Mikołaj Zebrzydowski ließ hier im Jahre 1600 auf dem Berg Zarek eine kleine Hl.Kreuz Kirche nach dem Vorbild der Golgatha Kapelle in Jerusalem erbauen. Nach der Errichtung des Bernhardinerkloster und einer Kirche, wurden weitere von Jerusalem inspirierte Objekte erbaut. In der Umgebung, in der man eine Ähnlichkeit mit Jerusalem auszumachen glaubte, wurde der Bach zu Kidron, eine Erhebung zu Ölberg und eine weitere zu Golgatha umbenannt.  Im Tal und auf den umliegenden Hügeln findet man 40 Kapellen (Foto links)  Für viele Polen ist Kalwaria Zebrzydowska als „polnisches Jerusalem“ zu einem Pilgerort geworden. Auch Karol Wojtyła kam nach dem Tode seiner Mutter oft hierher, um sich der der Madonna von Kalwaria Zebrzydowska


Auch hier vor der barocken Basilika wurde Johannes Paul II. ein Denkmal gesetzt. (Foto links) Die Oregel der Basilka. (Foto rechts) 1999 wurde die Wallfahrtsstätte der Passion und der Madonna von Kalwaria Zebrzydowska in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.  Videoclip

timediver®'s Fotoseiten


Dolny Śląsk / Niederschlesien
Małopolska  / Kleinpolen
Górny Śląsk / Oberschlesien










timediver®'s Empfehlungen



 
 

timediver®'s weitere Fotoseiten Polen