• Letzte Aktualisierung: 08.03.2012

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Małopolska  / Kleinpolen


 
Oświęcim / Auschwitz
Museum KZ Auschwitz I & II (Birkenau)    
   

"Wenn die Zeitzeugen gestorben sind, muß das Wissen sicher in die Hände der Jugend übergeben worden sein.
Das sind wir auch denjenigen Deutschen schuldig, die sich damals, als es darauf ankam, gerecht verhalten haben."
(Bundespräsident Johannes Rau in seiner Rede am 16. Februar 2000 vor der Knesset in Jerusalem)



Das Stammlager Auschwitz (Auschwitz I) gehörte neben dem Vernichtungslager KZ Auschwitz II–Birkenau und dem KZ Auschwitz III–Monowitz zum Lagerkomplex Auschwitz. Er liegt ca. 80 KM nordwestlich der Stadt Kraków. 18 Backsteingebäude die zuvor al polnische Armeekaserne benutzt worden waren, wurden zum Teil aufgestockt. Zusätzlich wurden Wachtürme und Drahtverhaue errichtet. Erweiterungen erfolgten in den Jahren 1942 bis 1944 durch zahlreiche Bauten für Verwaltung, Lagerhallen und Werkstätten sowie weiteren 20 Häftlingsunterkünften, die das Gelände flächenmäßig vervierfachten. Der ehemalige Haupteingang zum Lager mit dem zynischen „Arbeit macht frei“ befand sich daher seit 1942 innerhalb des vergrößerten Lagerbereichs (Foto links). Eine dreisprachige Tafel (polnisch/englisch/hebräisch) erinnert Hunderte sowjetischer Kriegsgefangener, die bei den Ausbauarbeiten des Lagers starben oder an dieser Stelle von den Kapo totgeschlagen und von der SS erschossen wurden (Foto rechts).




Der erste Häftlingstransport erreichte das Stammlager Auschwitz am 20. Mai 1940. Dem Transport gehörten 30 reichsdeutsche Strafgefangene, die als Funktionshäftlinge Aufsichts- und Kontrollfunktionen übernehmen sollten, an. Mit dem nächsten Transport wurden am 14. Juni 1940  728 polnische politische Gefangenen aus Tarnów eingeliefert. Der innere Bereich von Auschwitz I war mit zwei Elektrozäunen umgeben (Foto links). Die Blockführerstube am Lagertor Baracke der Torwache steht außerhalb des inneren Geländes (Foto rechts).


An dieser Stelle musste sich an jedem Morgen und Abend das Lagerorchester versammeln. Mit Marschmusik sollte es die Gefangenen im Gleichschritt halten, damit diese beim Aus- und Einzug von ihren Schergen leichter gezählt werden konnten.  Der Zentralweg des Stammlagers (Foto rechts).


Zu den vielen Qualen im Häftlingsleben gehörte das tägliche Antreten aller Gefangenen , beim dem jeder einzelne mit Namen aufgerufen wurde. Das Appell dauerte mehrere, mitunter 12 oder mehr Stunden (Foto links). Das aus einer Eisenbahnschiene und drei Holzbalken errichtete Gerät diente als Galgen, an dem mehrere Häftlinge gleichzeitig gehängt werden konnten (Foto rechts).


In einigen der Blocks wurden  Ausstellungeingerichtet. In Block 14 befinden sich Exponate zur Befreiung des Lagers (Foto links). Die Karte befindet sich in der Ausstellung von Block vier, in dem die Extermination von 1,5 Millionen Menschen dokumentiert. Sie zeigt die Lage des Stammlagers und von Auschwitz II (Birkenau) am damaligen Ortsrand von Oświęcim /Auschwitz und ihre Anbindung an das Bahnnetz. Die Gaskammern und Krematorien sind mit einem roten Rahmen markiert (Foto rechts) .


Nachdem die "Endlösung der Judenfrage" am  20. Januar 1942 auf der Wannseekonferenz unter dem Vorsitz von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich beschlossen worden war, ließ der Protokollführer, SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständigen Referats des "Reichssicherheitshauptamtes" aus ganz Europa Millionen von Juden, Sinti und Roma in Viehwaggons nach Auschwitz und in die anderen Vernichtungslager deportieren.




Berge von Koffern, Brillen, Prothesen, Schuhen und anderen Gegenständen dokumentieren das Ausmaß des vom NS-Regime verübten Genozids.


Der Weg zwischen Block 14 und den zwei elektrisch geladenen Stacheldrahtzäunen. Hinter den Zäunen ließ die SS zur Straße hin eine Sichtschutzwand errichten (Foto links). Das Gemälde des Lagerinsassen Władiysł aw Siwek zeigt  ein Zug von Häftlingen bei der Rückkehr von der Zwangsarbeit. Während zwei Kapo, erkennbar an den weißen Hosen, Stiefeln und Armbinden das Geschehen beaufsichtigen, machen sich zwei SS-Männer über den erbärmlichen Anblick der geschundenen und geschwächten Gefangenen lustig (Foto rechts).


Die Toiletten und Waschbecken im Block 11, der als Strafbunker und Lagergefängnis diente und als Todesblock bezeichnet wurde.


Die Schlafstätten der Häftlinge im Todesblock bestanden aus Matratzen, die auf den Boden gelegt wurden (Foto links) oder, wie in den anderen Blocks,
aus dreistöckigen Holzbetten (Foto rechts).



Im Hof zwischen Block 11 und Block 10, in dem die Josef Mengele seine unmenschlichen und grausamen "medizinischen Forschungen"  durchführen ließ, hatte sie eine Wand errichtet, an der Erschießungen von Häftlingen durchgeführt wurden (Foto links). Eine Fahne über der Mauer erinnert mit einem roten Häftlingsdreieck und dem blau-weißen Muster der Häftlingskleidung erinnert an die Morde , die in diesem Hof auch durch Hängen begangen wurden.


Die beiden Zeichnungen zeigen zeigen nur einige der barbarischen und menschenunwürdigen Torturen, denen die Häftlinge ausgesetzt waren.


Ein Galgen und eine Pritsche zum Auspeitschen. Mit einem roten Dreieck wurden politische , mit einem grünen kriminelle Häftlinge gekennzeichnet. daneben gab es Armbinden, an denen der Rang und die Funktion eines Häftlings zu erkennen war. (Foto rechts)


Ein Plan des Stammlagers Auschwitz I (Foto links). Im Absperrbereich zwischen dem Bereich der Häftlingsblöcke (links) und dem der verputzten Verwaltungsgebäuden (rechts) verläuft ein Weg zwischen den beiden Elektrozäunen (Foto rechts).


Nachdem dieses Gebäude als Munitionsbunker gedient hatte, wurde es vom 15. August 1940 bis Juli 1943 von der SS als Krematorium benutzt....
...im größten Raum wurde Herbst 1941 eine "provisorische Gaskammer" eingerichtet, in der an russischen Kriegsgefangenen erstmals die Ermordung mit Zyklon-B "erprobt" wurde. Nach der Einrichtung von Auschwitz II (Birkenau) wurde hier 1942 zuerst der Betrieb der Gaskammer, im Juli 1943 auch derjenige der Krematorien eingestellt.
Ca. 3,5 Kilometer vom Stammlager Auschwitz I entfernt liegt das einstige Vernichtungslager Auschwitz II (Birkenau), das im Jahre 1979 in die UNESCO-Liste aufgenommen wurde. Die Bahnschiene führt durch ein Eingangsportal geradewegs in den mittleren Teil des Lagers zur dortigen Rampe....


...wo die aus ganz Europa in Viehwaggons zusammengekarrten Menschen aussteigen mussten und oftmals gewaltsam von ihren Familienangehörigen getrennt wurden.


Ein Blick vom Torhaus auf die Rampe in Richtung Gaskammern. Links befindet sich das Frauenlager und rechts dass der Männer  (Foto links).   Videoclip
Der Blick von der Rampe zum Eingang des Lagers zeigt einen Transportwaggon (Foto rechts).
Videoclip


Bereits bei der Ankunft an der Rampe erfolgte die "Selektion" der Häftlinge durch die SS (Foto links). Alte und Kinder sowie alle anderen, die ihrer Schwäche, ihres  Alters oder infolge von Gebrechen nicht für einen Arbeitseinsatz taugten, wurden sofort in langen Schlangen in die Gaskammern geschickt. Am der Rampe hatte man ihnen bereits persönliche Gegenstände abgenommen, die sich dort auftürmten (Foto rechts).


Die zugigen Baracken im Männerlager wurden aus Holz errichtet. Hinter dem Stacheldrahtzaun mussten Gefangene eine Graben als Drainage anlegen.


Im Inneren der Holzbaracken sollten gemauerte Öfen als Heizung dienen.


In der ersten Baracke waren die Latrinen eingerichtet wurden, die nur einen kleinen Einblick in die katastrophalen hygienischen Verhältnisse im Lager geben (Foto links). Die einzelnen Etagen der mit faulem Stroh bedeckten "Betten" (Fotos oben rechts und unten links) mussten sich mehrere Häftlinge teilen. Bibeln, Kruzifixe und Oblaten (Foto unten rechts) .




Nur die steinernen Öfen sind noch von den hier einst stehenden Holzbaracken übriggeblieben (Foto links). Ein Sicherungsweg zwischen zwei lagerabschnitten (Foto rechts).


In dem von der SS zur Vertuschung gesprengten Gebäude befindet sich die Gaskammer und das Krematorium II (Foto links). Zwischen dem erhöht angelegten Mahnmal liegt dieses einstige Tor auf auf der damaligen Originalebene.


Am Ende des Gleises In Auschwitz  Birkenau, zwischen den einstigen Gaskammern und Krematorien wurde ein Internationales Mahnmahl errichtet.


Grundriss und gesprengte Ruine des Gebäudes in dem sich die Gaskammer und das Krematorium III befanden.


Krematorium und Gaskammer III. (Foto links). Das Foto rechts zeigt ungarische Juden die bei ihrer Ankunft in Auschwitz Birkenau von SS selektiert worden sind. Noch ahnen die vor dem Gebäude wartenden Frauen und Kinder nicht, dass sie sich unter dem Vorwand geduscht zu werden ausziehen müssen und anschließend durch Gas ermordet werden (Foto rechts).

timediver® ist sich bewusst, dass er auf dieser Seite nur einige Aspekte darstellen konnte und möchte daher jedem,
der an weiteren Fakten interessiert ist, folgende drei Dokumente des Schreckens empfehlen: