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Bereits kurz
nach dem Verlassen der Ankunftshalle des Chinggis Khaan
International Airport wird der Reisende von einem Reiterstandbild
des größten aller Mongolen begrüßt. Als
Temüüdschin (Schmied) geboren, sollte
er alle mongolischen Stämme einigen und als
Dschingis Khan (ozeangleicher Herrscher) zum Begründer
eines Weltreichs werden, das sich von Korea bis nach Europa ausdehnte.
Während 1155, 1162 und 1167 als Geburtsjahr des ersten Großkhans
der Mongolen angeben werden, ist als sein wahrscheinlicher Todestag der
18. August 1227 überliefert. Dschingis Khan regierte von
1206 bis zu seinem Tode. Auf der Fahrt zum 15 Kilometer vom Flughafen
entfernten Innenstadt der mongolischen Hauptstadt
Ulaanbatar fährt man durch einen Torbogen, der
den Besucher die erste Bekanntschaft mit der alten mongolischen
Schrift machen lässt.
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Das
Kloster Bakula Rinpoche Süm (Bakula Renbuchi) in
Ulaanbaatar wurde erst im Jahre 1999
vom religiösen Anführer der Pethup Gonpa von Spituk (Ladakh/Indien),
Kushok Bakula (1917 - 2003) gestiftet. Als indischer Botschafter in der
Mongolei zwischen 1990 – 1999 trug die 19. Inkarnation des Bakula, einer
der 16 Arhats des Buddha Shakyamuni, wesentlich zur Wiederbelebung des Buddhismus
in der Mongolei und auch in Russland bei. Vor dem Haupteingang (Foto links)
bietet ein "Pavillon" bereits die Benutzung von Gebetsmühlen
an.
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Das Gelände
der buddhistischen Lehranstalt dient den Bewohnern von Ulaanbaatar als
Ausflugsziel zum Füttern der Taubenschwärme.
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Ein abgeschlossener
Raum beherbergt eine Reihe von Mini-Pagoden, Buddha-Statuen und farbenprächtige
Gedenksteine, die vor den Zerstörungen der Kommunisten in den 1930er
Jahren gerettet werden konnten. Bronzene Gebetsmühlen
, deren häufige Benutzung nicht zu übersehen ist (Foto
rechts).
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Die bunten Gedenksteine
und die Stupa (Foto rechts) sind eindeutige Hinweise auf den
hinduistischen Ursprung des Buddhismus.
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Auf einem Hügel
wenige hundert Meter nordwestlich des Bakula Rinpoche Süm steht das
1838 gegründete Gandan Kloster. Während der antibuddhistischen
Kampagnen, die im Jahre 1937 unter dem Partei- und Regierungschef der
damaligen Mongolischen Volksrepublik, Chorloogiin Tschoibalsan,
landesweit durchgeführt wurden, erlitt auch das Gandan Kloster schwere
Schäden. Gegenüber allen anderen Tempelkomplexen der Hauptstadt,
welche vollständig zerstört wurden, blieben jedoch noch einige
Gebäude erhalten. Nach dem Besuch des us-amerikanischen Vizepräsidenten
Henry Wallace wurde das Gandan Kloster 1944 wiedereröffnet. Unter der
Kontrolle der Geheimpolizei konnten hier, im einzigen verbliebenen
Kloster der gesamten Mongolei religiöse Zeremonien stattfinden. Heute
leben wieder mehrere Hundert Mönche im Kloster, deren Zahl in den vergangenen
Jahren jedoch schwindet, weil gerade die am besten ausgebildeten Lamas das
Kloster wieder verlassen, um sich einträglicheren Geschäften widmen
zu können. Im Migjid Janraisig Süm
(Foto rechts), dem bekanntesten Gebäude Ulaanbaatars befindet sich
die fast 30 Meter hohe Statue von Mejid Janraisig .
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Die Statue des
Mejid Janraisig wird umringt von Vitrinen, die eine Unzahl von Heiligen-Miniaturen
bergen, denen u. a. kleine Geldscheine geopfert werden (Foto links). Vor
dem Eingang zum Migjid Janraisig Süm steht eine bronzene
Tripode , welche ebenfalls Opferzwecken dient (Foto rechts).
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timediver®
war der einzige Gast im Nahe des Zentrums von Ulaanbaatar gelegenen
Hotel Genex (Foto links) und hatte deshalb ein Vierpersonen-Appartement
mit LAN-Anschluss für sich alleine. In unmittelbarer Nachbarschaft
befand sich auf dem Dach eines Gebäudes ein alternatives Jurten-Hotel
(Foto rechts).
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Die heutige
Hauptstadt wurde im Jahre 1639 unter dem Namen Örgöö (Urga)
als Sitz des lamaistischen Oberhauptes der Mongolei, des Bogd Gegeen (Jebtsundamba
Khutugtu) gegründet. Nachdem sie in den ersten anderthalb Jahrhunderten
über 25-mal ihren Standort gewechselt hatte, befindet sich die Stadt
seit 1778 an ihrer heutigen Stelle. Gleichzeitig wechselte sie mehrmals
ihren Namen. Ab 1706 wurde sie Ich-Chüree (Их-Хүрээ) genannt, von 1911
bis 1924 hieß sie Niislel-Chüree (Нийслэл-Хүрээ) und ab 1924
schließlich Ulaanbaatar, das in der russischen Schreibweise als Ulan-Bator
(Улан-Батор) dargestellt wird. Die unterschiedliche Schreibweise ergibt
sich daraus, dass die kyrillische Schrift in der Mongolei erst 17 Jahre
später eingeführt wurde, als sich in Russland schon eine phonetische
Schreibweise etabliert hatte. Der zentrale Platz der Hauptstadt wurde nach
dem Revolutionshelden und General Damdin Süchbaatar (1893 – 1923),
dem Vater des unabhängigen mongolischen Staates, benannt. Süch
(= Axt) besiegte im Somer 1921 die Truppen des weißgardistischen Abenteurers
Baron Roman von Ungern-Sternberg, der kurz zuvor die chinesischen Truppen
vertrieben hatte. Am Platz befindet sich das kolossale Regierungsgebäude
mit....
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....einer überlebensgroßen,
massiven Bronzestatur des Dschingis Khan (Foto links) , die von
zwei martialischen mongolischen Reiterstandbildern (Foto rechts) flankiert
wird.
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Im Zentrum des
Platzes steht das Reiterstandbild seines Namensgebers (Foto links). Nach
seinem und dem Tode des letzten Bogd Gegeen wurde im Jahre 1924 die Mongolische
Volksrepublik ausgerufen und die Hauptstadt in Ulaanbaatar (Roter Held)
umbenannt. An der Ostseite des Süchbaatar-Platzes
steht der in den 1980er Jahren mit sowjetischer Unterstützung errichtete
Zentrale Kulturpalast (Foto rechts)....
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....und ein
Opernhaus, welches den Betrachter anmutet, als wäre es aus St. Petersburg
nach hierher verpflanzt worden (Foto links). Derweil übt sich der
mongolische Rennfahrernachwuchs auf dem Süchbaatar-Platz (Axt-Held
Platz).
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Neben der Freude
am Einzäunen ihrer Grundstücke verbindet die Mongolen mit den
Deutschen auch ihre Vorliebe zum Gerstensaft, den sie besonders gerne aus
Maßkrügen trinken. Dem ersten Brauhaus in Ulaanbaatar ....
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....sind weitere
gefolgt, die allesamt starke Biere (> 5 %) nach dem deutschen Reinheitsgebot
von 1516 brauen. Dies alles ist jedoch keine Parodie im Stile eines "Oberbayern",
wie es auf Mallorca und anderenorts als bloße Touristengaudi anzutreffen
ist, sondern hat sich zu einer ernstzunehmenden kulturellen Einrichtung
entwickelt, in der weitaus mehr Einheimische als Europäer anzutreffen
sind. Der Rindergulasch (Foto rechts) schmeckte fantastisch. Daneben
können auch Schnitzel und Wurstplatten so manches in den Schatten stellen,
was dem Gast in Deutschland teilweise zugemutet wird.
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Die von Russen
erbaute Zaisan-Gedenkstätte (Foto links) liegt auf
einem Hügel im Süden der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Der
Rundbau zeigt verschiedene Wandgemälde mit Szenen der Völkerfreundschaft
zwischen der UdSSR und der Mongolei. Als Mahnmal erinnert es zudem an die
gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieges. Auf einem Berghang wurde das
Soyombo-Symbol zusammen mit einem Schriftzug der altmongolischen
Schrift angebracht, welche 1208 vom uigurischen Schreiber Tatar-Tonga auf
Basis des Sogdischen Alphabets und der aramäischen Schrift geschaffen
worden war.
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Während
das Konterfei von Dschingis Khan einen anderen Hügel ziert (Foto links)
, müssen sich diese freundlichen Herren, Lamas genannt (Foto
rechts), jedoch des Bieres und anderer weltlicher Genüsse enthalten.
Videoclip: Töv-Aimag
aus der Luft
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An der neuerbauten
Sportarena vorbei (Foto links) und durch ein Tor (Foto rechts) hindurch
gelangt man in den, die Hauptstadt umschließenden Töv-Aimag
, einer der 21 verschiedenen provinzialen Verwaltungseinheiten
des Mongolischen Staates, er auch als Zentral-Aimag bezeichnet
wird. Das mongolischen Wort Аймаг bedeutet Stamm, bzw.
Stammesgruppe.
Videoclip: Töv Aimag aus der Luft
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Haupttort des
1931 eingerichteten Zentral-Aimag ist Dsuunmod
, der im Jahre 2006 14 660 Einwohner zählte und eine Fläche von
19,18 qkm bedeckte.
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Entgegen den
Hinweisen zahlreicher Reisehandbücher, wonach das Fotografieren militärischer
Anlagen streng verboten sei...
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...erhielt timediver®
von seiner mongolischen Reiseführerin hierzu die ausdrückliche
Erlaubnis.
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Wie mir von meiner Reiseführerin
weiterhin versichert wurde, bietet die weite Landschaft der mongolischen
Steppe Videoclip1
Videoclip 2
auch heutzutage noch Möglichkeiten des alten schamanischen
Brauches der
Himmelsbestattung
, welcher bereits lange Zeit vor der Übernahme des
Buddhismus von den Steppenvölkern praktiziert worden war.
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