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Dass Ajaccio
(korsisch: Aiacciu )
La Cite Imperiale ist , in
der Napoleon Bonaparte am 15. August 1469
geboren wurde, machen auch die über den Straßen
aufgehängten Stilisierungen der nur für dessen selbst vollzogene
Kaiserkrönung angefertigten " Couronne de Charlemagne
" (Foto links) und des von ihm gestifteten Ordens
"Légion d'honneur" (Foto rechts). Di erste
urkundliche Erwähnung Ajaccios stammt aus dem 6. Jahrhundert. Aufgrund
der häufigen Sarazenenüberfälle konnte sich die Stadt
trotz ihrer günstigen Lage am Golf nicht richtig entwickeln und
war daher vom 12. bis 15. Jahrhundert nicht viel mehr als ein pisanischer,
später genuesischer Außenposten. Nachdem die 1492 die offizielle
Stadtgründung erfolgt war, siedelten hier ausschließlich
toskanische und ligurische Adlige mit ihren Familien. Ajaccio
ist vom toskanischen Wort "adiaccio" abgeleitet, was "Winterweiden
für Viehherden" bedeutet. Ein sechsjähriges
französisches Intermezzo unter dem korsischen
Adligen, Freiheitskämpfer und Volkshelden
Sampiero Corso endete mit der Rückgabe der Stadt
an Genua. Pasquale Paoli konnte später
die Stadt weder politisch für die Repubblica Corsa
gewinnen noch militärisch einnehmen.
Ajaccio war daher der am besten geeignete Ort auf der Insel an dem sich
Familie Bonaparte nach dem Sieg der Franzosen am Ponto Novu (9. Mai
1769) niederlassen konnte .
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An Rande der
Place Général de Gaulle, die früheren
Piazza del Diamante, wurde im Jahre 1865 eine Bronzestandbild aufgestellt,
welches den Imperator mit seinen Brüdern Guiseppe,
Luciano, Louis und Jérôme in der Verkleidung
römischer Senatoren zeigt. Das Denkmal wird auch
encier (Tintenfaß) genannt (Foto links).
Die Cathédrale Notre-Dame-de-l'Assomption
wurde zwischen 1587 - 1593 an der Stelle eines Vorgängerbaues
errichtet. (Foto rechts). Napoleon wünschte sich
hier beigesetzt zu werden, allerdings nur dann, wenn man ihm dies in Paris
versagen sollte. Bekanntermaßen steht sein Sarkophag - eines
französischen Kaisers würdig - im Dôme des
Invalides in der französischen Hauptstadt.
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Im ersten Stock des
Hôtel de Ville (Rathaus) an der Place Foch wurde
der Salon Napoléonien als Gedenkstätte
eingerichtet (Foto links). In der kleinen Parkanlage der
Place Letitia steht eine Büste von
Napoleon II. Franz Joseph Karl Bonaparte (1811 - 1832),
der als kaiserlicher Kronprinz von Frankreich
seit seiner Geburt bis zum Sturz seines Vaters den Titel
König von Rom trug. Nachdem Napoleon I. am
22. Juni 1815 endgültig abdanken musste proklamierte seinen am 22.
April 1815 zum Prince Imperial
(jedoch nicht erneut zum König von Rom) ernannten Sohn mit
dem Namen Napoléon II. zum Kaiser der Franzosen. Die Proklamation
konnte sich jedoch nicht mehr verwirklichen, da bereits am 8. Juli 1815
der Bourbone Ludwig XVIII. nach Paris zurückkehrt war, um die Regierungsgeschäfte
zu übernehmen. Bei Bekanntwerden des Ablebens von Napoleon I. auf
der Insel Helena am 5. Mai 1821 wurde der
L’Aiglon (Sohn des Adlers) von Bonapartisten erneut zum
Kaiser ausgerufen. Dieser beanspruchte jedoch weder die Herrschaft in Frankreich
noch wurde er jemals mit tatsächlichen politischen Führungsaufgaben
betraut. Nachdem er zwischen 1814 – 1817 den von seiner Mutter abgeleiteten
Titel Prinz von Parma getragen
hatte, wurde Napoleon II. von Kaiser Franz I. von Österreich,
seinem Großvater mütterlicherseits, zum Herzog
von Reichstadt ernannt (Foto rechts).
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Gegenüber der Place
Letitia befindet sich die Maison Bonaparte
, das Haus in dem Napoléon I. am 15. August 1769 als
Napoleone Buonaparte geboren wurde. Da timediver®
erst vor Ort feststellte, dass - entgegen den Angaben einer Reihe von
Reiseführern - das Museum montags geschlossen
ist, musste er für die Besichtigung am nachfolgenden Tag einen
zweiten Anlauf nehmen. |
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La Chambre dite Al' Alcove
(Foto links). Der Adler Napoléons I. ist ein auffliegender
Adler, der einem Bündel von Blitzen in seinen Fängen hält.
Wie auch später bei Napoléon III. symbolisierte der Adler
in Übernahme der päpstlich zugesicherten Nachfolge der römische
Caesaren die Heermacht des Kaisers .
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Le Cabinet du Travail
de Charles Bonaparte, war der Arbeitsraum von Napoléons
Vater und der einstigen rechten Hand Pasquales Paolis,
Carlo Maria di Buonaparte, nach der Hinwendung zu Frankreich
Charles Marie Bonaparte (1746 - 1785).
In der Chambre Natale de Napoléon
wurde der erste Kaiser der Franzosen geboren
(Foto rechts).
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Die beiden Bildnisse im
Geburtszimmer Napoléons zeigen seine Mutter Letitia, geb. Ramolino
und seinen VaterCharles, die am 2. Juni 1764 in Ajaccio geheiratet
hatten (Foto links). In der Galerie (Foto rechts) wurden
empfing die Familie Napoléon ihr Gäste (Foto rechts).
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Auf ihren zweitältesten
Sohn Napoléon konnte Mutter Letitia
(Foto Mitte) wahrlich stolz sein, denn er machte eine atemberaubende
militärische und politische Karriere, die sich letztendlich zur
Mutter eines Kaisers (Foto rechts) werden
ließ. Dass er dabei ganz Europa bis nach
Russland
und den Mittelmeerraum bis in den Nahen Osten mit
Eroberungskriegen überzog, wird sie wohl ebensowenig gestört
haben wie die "Caricature Bonaparte le Corse dans la revue
"Pilori-phrénologie " (Foto links). Auch in Ajaccio
war das Verhältnis zu den Korsen schließlich derart angespannt,
dass Familie Bonaparte auch von dort weggehen musste. Die Maison Bonaparte
wurde daraufhin von Paolisten und anderen Stadtbewohnern geplündert
und zum Teil zerstört. Das verwüstete Haus. Während des
kurzlebigen Königreiches
(1794 - 1796), einer parlamentarischen Monarchie mit dem englischen
König Georg III. als Staatsoberhaupt, würde das verwüstete
haus als Soldatenquartier und Munitiondepot genutzt. Unter den Soldaten
die das haus bewohnten soll sich auch der spätere Kerkermeister
Napoléons auf St. Helena befunden haben. 1798
bekam Letitia Bonaparte eine großzügige Entschädigungzahlung
von der , mit deren Hilfe sie das Haus wieder in Stand
setzten und neu ausstatten konnte. Danach wurde es lediglich noch einmal
(1799) von Napoléon besucht. Bis es 1923
in den Besitz der Dritten Französischen Republik
gelangen sollte, wurde es von Angehörigen
der Familie Bonaparte bewohnt.
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Charles Louis
Napoléon Bonaparte (1808 – 1873) war der
Sohn von Louis Bonaparte.
der von 1806–1810 als König von Holland amtierte und damit ein
Neffe Kaiser Napoleons I. Während der Zweiten Republik bekleidete
er zwischen 1848 bis 1852 das Amt des französischen Staatspräsidenten.
Der aus einer Volkswahl hervorgegangene Präsident errichte mit seinem
Staatsstreich am 2. Dezember 1851 eine Diktatur und ließ sich nach
einem Plebiszit zur Wiederherstellung des Kaisertums am 2. Dezember 1852
als Napoléon III. zum Kaiser der
Franzosen ausrufen. Nachdem Napoléon III. in der Schlacht von Sedan
am 2. September 1870 von den die Preußen gefangen genommen werden
konnte, wurde er zwei Tage später mit der Ausrufung der Dritten Republik
abgesetzt (Foto links). Bei seiner Hochzeit mit der spanischen
Gräfin Eugénie de Montijo (Foto recht)
am 29. Januar 1853 ließ Napoleon III. die Feierlichkeiten
seines Vorgängers Napoleons I. haargenau kopieren.
Napoléon Eugénie Louis Jean Joseph Bonaparte
(1856 – 1879) Prince Imperial et Fils de France, sollte das
einzige Kind von Kaiser Napoleon III. und Kaiserin Eugénie bleiben
(Foto Mitte).
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An der Westseite der
Place Foche wird die von Gerolamo
Maglioli geschaffene Fontaine de Quatre Lions
von einer Marmorstatute aus dem jahre 1850 gekrönt, die Napoleon
I. in der Gewandung eines römischen Konsuls zeigt (Foto links).
„Para“ kommt aus dem Griechischen
und bedeutet neben, demnach handelt es sich hier um eine Apotheke und
eine Nebenapotheke , in der lediglich
Kosmetika verkauft werden.
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Die direkt am Meer gelegene
Zitadelle wurde 1492 von den Genuesen in Form eines
2,3 ha großen Hexagons erbaut. Eine Besichtigung ist nicht möglich,
weil das Gelände vom Militär genutzt wird.
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Der Port
Tino Rossi und die dahinter gelegene Zitadelle (Foto links).
Beim Jetée des Capucins
(Kapuzinersteg) befinden sich die Anlegestellen für die
großen Fährschiffe nach Marseille, Nizza, Toulon, Genua, Porto
Torres und Sardinien (Foto rechts) .
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Das Musée
Fesch (Foto rechts) und die gleichnamige Straße
sind nach dem Onkel Napoleon Bonapartes, Kardinal Joseph
Fesch (1763 - 1839) benannt. Der Stiefbruder von Napoleons
Mutter Letitia ließ das Palais Fesch erbauen, um darin seine Kunstsammlung
aufzubewahren. Als sich die Österreicher 1814 der Stadt näherten,
floh er mit seiner Stiefschwester Letitia nach Rom. Nach Napoleons Rückkehr
erhielt er den Titel und den Status eines Pari de France
, begab sich nach der Schlacht von Waterloo erneut nach Rom wo er
sich in völliger Zurückgezogenheit den Künsten und Wissenschaften
widmete. Der schlichte, in einem sanften Gelbe gehaltene Palast wurde
zwischen 1827 und 1837 erbaut. Im Vorhof des Zentralgebäudes welches
das heutige Museum beherbergt, steht ein Bronzedenkmal des
Kardinals . Heute kann sich in Frankreich nur
der Pariser Louvre mit der hier präsentierten Auswahl italienischer
meister aus dem 14 . - 18. Jahrhundert messen. Unmittelbar rechts neben
dem Musée Fesch befindet die Chapelle Impériale....
.
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....die Anfang Mai 2012
wegen Bauarbeiten geschlossen war. In der zwischen 1857 - 1859 auf Geheiß
Napoleons III. erbauten Kaiserlichen Kapelle
fanden neben den Eltern Napoleons I. und Kardinal Fesch auch
andere Familienmitglieder ihre letzte Ruhestätte (Foto links).
Am Place d'Austerlitz in Ajaccio
(Foto rechts) hat man Napoleon Bonaparte ein Denkmal gesetzt, dass
neben siegreichen Schlachten auch an seine Errungenschaften im
zivilen Leben erinnert. Wie sein Vater, der zuerst mit Pasquale
Paoli für die Unabhängigkeit Korsikas arbeitete,
sich dann nach der Niederlage am Punto Novu aber auf die Seite Frankreichs
schlug und dafür vom Ancien Règime geadelt
wurde, war auch der kleine Napoleon ein Wendehals. Nunmehr zum neuen
Altadel Frankreichs gehörig, ergriff er Partei für die
Revolution, um anschließend wieder die Monarchie einzuführen
und seine ganze Sippe mit ausgesuchten Königs- und anderen
Herrscherposten auszustatten. Auch bei den "neuen Ideen" zu Nation,
Verfassung, Bildung, Finanzwesen und Straf- und Zivilrecht hatte
er sich reichlich bei Pasquale Paoli bedient, der u. a. bereits drei
Jahrzehnte zuvor auch das Wahlrecht für Frauen eingeführt
hatte. All dies ist freilich nicht am Denkmal nachzulesen.
Ebensowenig wie die Tatsache, dass erst die napoleonische Expansions-
und Okkupationspolitik ein deutsches Nationalbewusstsein
entfachen konnte, das letztendlich in der Proklamation eines Preußisch-Deutschens
Kaiserreiches am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles seinen vorläufig
ersten Höhepunkt erreichen sollte. Die
preußische Königin Luise
, der Napoléon mit der Veröffentlichung ihrer an Zar
Alexander I. gerichteten Briefe übel mitgespielt hatte, war eine
entschiedene Gegnerin des "französischen Ungeheuers"
und wurde damit zu einer Ikone der Befreiungskriege gegen Napoleon.
Ihr legendäres Treffen fand am 6. Juli 1807 in Tilsit,
Deutsche Str. 24. im Haus des Justizkommissionsrats Ernst Ludwig Sieh
statt.
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Das Musée A Bandera
in der Rue Général Levie (Foto links) bietet eine hervorragenden
Querschnitt durch die korsische Geschichte von den Bauten des Neolithikums
(Foto rechts) bis zum Zweiten Weltkrieg.
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Nach der Vertreibung aus
ihrer Heimatstadt durch die Perser gründeten griechische
Flüchtlinge aus Phokaia im Jahre 546
v. Chr. an der korsischen Westküste die Siedlung
Alalia. Die Einwanderer
errichteten nicht nur mehrere Heiligtümer, wie beispielsweise ein
Artemision, sie betätigten sich auch zum Teil als Piraten. Sechs
Jahre später wurden die Griechen von einer gemeinsamen
Streitmacht aus Karthagern und Etruskern in der
Seeschlacht vor Alalia 540 v. Chr. besiegt, woraufhin
sie erneut, diesmal nach Elea in Kampanien emigrieren mussten und Alalia
etruskisiert wurde.
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Ein weiteres Diorama zeigt
den Überfall einer Babaresken-Galeasse
an der korsischen Küste. Im Hintergrund ist einer der 150
runden und zinnenbewehrtenWachtürme der Torregiana
zu sehen, einem Frühwarnsystem, dass von Pisanern und Genuesen
rings um die Insel gerade zur Abwehr solcher Razzien errichtet
wurde. (Foto links). Ein mit Kanonen bestückter Dreimaster aus
napoleonischer Zeit (Foto rechts).
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Der korsische Adlige,
Freiheitskämpfer und Volksheld Sampiero Corso
, (1497 - 1567 ) führte 1553 den korsischen Aufstand gegen Genua
und initiierte 1564 einen weiteren, bei dem er seine
Ehefrau Vanina d’Ornano tötete, als sie mit den Genuesen
Verhandlungen führte. Bei der am 17. Januar 1567 von seinem Schwager
Michel Angelo d’Ornano vollzogenen Blutrache wurde Sampiero (Foto links)
getötet und danach mehrfach literarisch, unter anderem in William Shakespeares
Drama Othello verklärt. Sein Sohn Alphonse d’Ornano (1548–1610) und
zwei weitere Nachfahren, Jean-Baptiste d’Ornano (1581–1626) und Philippe-Antoine
d’Ornano (1784–1863) erlangten als Marschälle von Frankreich hohe Würden.
Für die Korsen gilt nicht Napoleon Bonaparte - der aus ihrer Sicht
ein Verräter war - als größter Sohn Korsikas, sondern
Pasqale Paoli (1725 – 1807) der als "Babbu di a Patria" die
Repubblica Corsa (1755 – 1769) gründete.
Die von Paoli (Foto rechts) geschaffene Verfassung (Bild Mitte) machte Korsika
bereits 39 Jahre vor dem Sturm auf die Bastille zum ersten modernen Nationalstaat.
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Das Diorama (Foto links)
zeigt eine Phase der Schlacht am Ponte Novu
vom 8./9. Mai 1769, bei der die siegreichen Franzosen der Repubblica
Corsa ein Ende bereiteten. Ein Modell des Canot Imperial
(Foto rechts), das 1811 in Antwerpen gebaut
wurde, als er die Befestigungen der Stadt besichtigen wollte. Die inklusive
ihr es Schmuckwerkes in nur 21 Tagen gebaute Barkasse
, ist 17,21 Meter lang, 3,35 Meter und wird von 28 Rudern angetrieben.
Am ihrem Bug reitet Neptun mit Krone und Trident auf einem Delphin. Der
jugendlich dargestellte römische Meeresgott wird auf beiden Seiten von
einem geflügelten Triton, der entweder ein Muschelhorn bläst oder
schwingt, begleitet.
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Verlässt mn Ajaccio Richtung
auf der D111 Richtung Westen kommt man zur Chapelle des Grecs
(Foto links), die den 1730 aus Paomia
geflüchteten Griechen als Gotteshaus zur Verfügung gestellt wurde.
Die Nachfahren der im Jahr 1663 vor den Osmanen aus der Bucht von Itylon
geflohenen Peleponnesier, deren korsische Kolonie noch durch weitere griechische
Auswanderer im März 1676 vergrößert worden war, mussten
1729 aus iher Exlave fliehen, weil sie Genua für die Asylgewährung
unbedingte Treue geschworen hatten und sich auf der Seite gegen die Revolte
der Korsen betätigten. Die Überlebenden wurden nach Ajaccio gebracht,
wohl weil sie dort besser unter Kontrolle zu halten waren. Während
der Zeit der korsischen Selbständigkeit begann sich das Verhältnis
zwischen Korsen und Griechen zu verbessern. Die Franzosen, die seit 1769
die Insel beherrschten gaben den Griechen das Siedlungrecht in Cargése,
in der Nähe des einstigen Paomina zurück. In der etwa 50 Kilometer
von Ajaccio entfernten Stadt an der Westküste, die sich über
die sich über die D 81 in einer guten Stune erreichen läst, leben
heute Korsen und Griechen einträchtig zusammen, wobei kaum noch
ein Name an eine griechische Herkunft erinnert. In Chapelle
des Grecs in Ajaccio finden jeden Sonntag griechische Gottesdienste
statt. Folgt man der D111 weiter in westlicher Richtung erreicht man
den beeindruckenden Friedhof Cimentieres Communaux Marins du Canicciu (Foto
rechts).
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Das im fruchtbaren Taravo-Tal
gelegeneFilitosa ist der bedeutendste
Fund- und Ausgrabungsort der neolithischen
Menhirkultur und der bronzezeitlichen,
sogenannten Torreanekultur . Unmittelbar hinter dem
Eingang zum Hauptgebiet der korsischen Megalithkultur
kann man ein kleines Museum (Foto rechts) besichtigen.1946 entdeckte
Charles-Antoine Cesari in einem Gebüsch auf seinem Weidegelände
vier Menhirstatuen. Danach sollte es noch neun Jahre dauern, bis der Archäologe
Roger Grosjean (1925 - 1975) vom Centre National
de la Recherche Scientifique (C.N.R.S.)
mit der Erforschung Filitosas und anderer Fundorte im Südlichen
Korsika betraut werden sollte.
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Die Siedlungsgeschichte
Filitosas wird in drei Epochen eingeteilt. Epoche 1
beginnt mit der Ankunft der ersten Siedler am Anfang des 6. vorchristlichen
Jahrtausends und dauerte bis zum Ende des 2. Jahrtausends vor Chr. Ohne
einen Bruch der alten Tradition wurden In dieser Zeit auch neue Siedler
einer chalkolithischen und schließlich bronzezeitlichen
Kultur geduldet. In Epoche 2 fällt
die künstlerische Entwicklung der Menhirstatuen während der
Endphase der korsischen Megalithkultur um 1400 v. Chr. Mit dem Auftreten
der Torreaner um 1300 - 800 v. Chr.
beginnt Epoche 3. Nach der Theorie Roger
Grosjeans gehörte dieses - von ihm nach der Fundstätte Torre bezeichnete
- Volk zu den Seevölkern
und ist mit den Shardana , die am Totentempel
Ramses III. (Foto rechts) dargestellt sind identisch.
Nach Grosjeans Deutung waren die nunmehr mit Bewaffnung dargestellten Menhirstatuen
die Antwort der einheimischen Megalithvölker auf die kriegerische
Bedrängung durch die Torreaner. Die mit Schwertern, Dolchen, Schutzpanzern
und Hörnern (Foto Mitte) bewehrten Megalithstatuen werden demnach
als getötete Torreaner (Shardana) interpretiert. Die Torreaner wiederum
hätten dann beim Bau ihrer zyklopischen Kult- und Festungsanlagen die
Menhirstatuen zerschlagen und mit dem Kopf nach unten als Baumaterial verwendet.
Doch diese Theorie ist ebenso unbewiesen, wie jene,
wonach die Menhire die Fortentwicklung der eigenen Waffentechnik der Megalithvölker
darstellen, die dann auch selbst die Turmkastelle auf Korsika errichtet haben.
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Eine Wandel und Fortschritt
der korsischen Megalithkultur könnte auch aufgrund anderer Umstände
ausgelöst worden sein. Denkbar wäre zum Beispiel aus dem benachbarten
Sardinen, die auch von einer neuen Bautechnik begleitet worden sein könnten.
Die nahe Verwandtschaft zu den Trägern der sardischen Nuraghenkultur
(Foto Mitte) könnte hierfür ein Beleg sein. Siehe auch:
timediver®'s Seiten zur sardischen Nuraghen-Kultur
Die Menhirstatue Filosa V ist die imposanteste
und am besten bewaffnetste (Foto rechts). Der weniger
gut erhaltene, mit Tappa I gekennzeichnete Menhir (Foto links) stammt
vom nahegelegenen Fundort Tappa.
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Für das unmittelbar
neben Filitosa V befindliche sarkophagähnliche Gebilde
hat timediver® bislang noch nirgends eine Erklärung gefunden.
Durch die zyklopische Umfassungsmauer (Foto rechts)
führt ein Durchgang zum....
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....Ostmonument
aus der torreanischen Epoche, ein tumulusartiger, von Steinen eingefasster
Rundbau, dessen Bedeutung noch unklar ist. Im Hintergrund (Foto links)
kann man bereits das Kultzwecken dienende Zentralmonument der Torreaner
erkennen. Hier wurden die bei den Ausgrabungen freigelegten Menhirstatuen
vor den einstigen Gebäuden aufgestellt. An dieser Stelle
sind mit dem Megalthikum II sowie der mittleren und späten torreanischen
Epoche zwei der in Filitosa vertretenen Kulturepochen vereint. Während
im Vordergrund der Kultstätte die Bruchstücke von Menhiren
erkennbar sind, werden die sechs Menhirstatuen von links nach
rechts als Filitosa VIII
, XI, VII, IX, X und XIIIbezeichnet.
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Die im Zentralmonument
herum aufgestellten Menhire lassen mehr oder weniger deutlich humanoide
Gesichtszüge erkennen.
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Beim Westmonument
(Foto links) handelt es sich um eine in zwei Hauptteile gegliedert
Anlage mit einem Durchmesser von 16 bis 18 Metern. Das aus zwei Kammern,
einer Höhle (Foto rechts) und weiteren Anbauten bestehende wuchtige
Monument diente wohl bereits den Megalithikern als Verteidigungsanlage.
Den Torreanern diente es vermutlich nicht nur als Kultstätte, sondern
ebenfalls zu Verteidigungszwecken.
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Wenn man an der Nordseite
des Westmonuments einen Pfad durch die Felsen in das Barcajolo-Tal
hinabgestiegen ist kommt man zu
fünf Menhirstatuen , die im Halbkreis um einen alten Olivenbaum
herum aufgestellt worden sind. Sie werden (von links nach rechts) als Filitosa
III, IV, I Tappa I (Original im Museum) und Filitosa II bezeichnet. Auf
dem linken Bild fehlt Filitosa III, der jedoch auf dem rechten Bild links
von Filitosa IV zu sehen ist.
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Filitosa IV (Foto links)
und Filitosa II (Bild rechts).
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Hinter den Menhiren gelangt man
noch zu einer Steinformation die als Dinosaure bezeichnet wird (Foto links).
Von dort aus bietet sich auch ein guter Ausblick Blick auf den Hügel
von Filitosa mit dem im Vordergrund zu erkennenden Westmonument (Foto rechts).
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