• Letzte Aktualisierung:  18.06.2011

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Nuuk
Godthåb
Nationalmuseum

                 



Das Nunatta Katersugaasivik (Grönländische National Museum) wurde Mitte der 1960er Jahre am Rande des alten Kolonialhafens von Nuuk eingerichtet. Der Eintritt war im Mai/Juni 2011 frei. Das Logo des Museums zeigt das gelbe Sonnensymbol der Inuit auf hellblauem Grund.
Das Eingangsgebäude (Foto links) ist durch eine Brücke mit einem älteren Gebäude (Foto rechts und unten links) verbunden...


...in dem früher Tran-Öl hergestellt worden ist. Die Tupilait (Foto rechts), Monster mit menschlichen Gesichtern und Tierkörpern können groß wie Bären, aber auch klein wie ein Daumen sein. Sie wurden ursprünglich gefertigt, um Feinde zu bezwingen. Nach dem Glauben der Inuit konten sie jeden töten, der sich ihnen annäherte. Nur diejenigen, welche die Kräfte der Natur berherrschten, die angakoqs (Schamanen), hatten ausreichend Fähigkeiten, um die Tupilait im Verborgenen zu überwältigen. Im Singular bedeutet das Kalaallisut-Wort Tupilak "Seele/Geist eines Verstorbenen".


Die Porträtbüsten zeigen die unterschiedlichen Gesichtszüge und Haatrachten der Inuit.


Ritualgegenstände und Werkzeuge der Schamanen.


Kinderspielzeug (Foto links). Die Mutter des Meeres ist die Herrin aller Tiere im Meer und der Meeresvögel.  Wenn der Mensch ihren Gesetzen zuwider handelt, verweigert sie ihm den Segensreichtum des Meeres und ihre Haare sind verschmutzt (Foto rechts) Dies bedeutet, dass der Mensch keinen Erfolg bei der Jagd der Meeressäuger oder beim Fischen haben wird. Es ist die Aufgabe des Schamanen, "ihre Haare zu reinigen" und dem Menschen damit wieder Jagderfolge zu gewähren.


Am 9. Oktober 1972 entdeckten die Jäger Hans und Jokum Grønvold aus Uummannaq bei der Schneehuhnjagd in der Nähe der verlassenen Siedlung Qilakitsoq  in West-Grönland ein Grab mit mehreren Mumien. Obwohl sie diese unangetastet wieder zu deckten und umgehend die Behörden benachrichtigten, sollte es bis zum Jahr 1978 dauern, bis die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen der Grabstätte stattfanden.


Nachdem die Mumien 1982 im Zuge der Rückführung grönländischer Kulturgüter nach ihrer Untersuchung in Kopenhagen  wieder nach Grönland zurückgebracht wurden, fanden sie Aufnahme im Kalaallit Nunaata Katersugaasivia . Dort sind sind die vier besterhaltenen Mumien öffentlich eine der größten Touristenattraktionen Grönlands.  


Mit der Radiocarbon-Datierung wurde festgestellt, dass die nunmehr mumifizierten Menschen um das Jahr 1475 (+/- 50 Jahren) verstorben, also älter als  500 Jahre sind. Eine sehr gute Errungenschaft, die man auch in deutschen und europäischen Museen einführen sollte, ist ein Ständer mit bereitgehaltenen Klappstühlen, für ein längeres Verweilen zum Betrachten der Exponate (Foto rechts).


Der wärmeisolierende und wasserdichte Bekleidung habe sich die Inuit  von der Natur abgeschaut.


Nicht nur Eisbär- und Robbenfelle gehören zur Bekleidungsausstattung, sondern auch die Daunen diverser arktischer Vogelarten.


Die Einwanderung der Inuit (Menschen) nach Grönland erfolgte ab 2500 v. Chr. in mehreren Wellen, die aufeinander folgende Kulturstufen hervorbrachten.


Bei einem wärmerem Klima als heute folgte um 1000 n. Chr. eine neuerliche Wanderung von Alaska über Nordkanada bis Grönland. Die Einwanderer vermischten sich mit den bereits dort lebenden Menschen neu und brachte eine Kultur hervor, die nach Fundstücken nahe einer nordgrönländischen Siedlung als Thule-Kultur bezeichnet wird.


Die Zeitspanne der Thule-Kultur umfasst etwa die Zeit zwischen bis 1800, also bis gegen Ende der von etwa 1550 bis 1850 dauernden Kleinen Eiszeit). Der Zeitraum von 1500 bis 1900 wird als Inuit-Frühgeschichte aufgefasst; als Historische Periode der Inuit bezeichnet man die Zeit seit 1800.
Das Gerippe eines Umiak  (Foto links) und Schmuck der Inuitfrauen (Foto rechts).


Bis in die Gegenwart ist die Inuit-Kultur eine relativ einheitliche Jagdkultur geblieben, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem auf dem Jagen von Robben, Walrosse, Wale, Eisbären und Karibus basierte. Die Harpune war die wichtigste Waffe, Pfeil und Bogen wurden jedoch ebenfalls benutzt. Neben der Jagd betrieben die Inuit Fischfang und sammelten Früchte. Während sich ihre nomadische Lebensweise auf die Verfolgung des Jagdwildes begründet, blieben sie in Zeiten ausreichender Jagdwildvorkommen ortsfest. Kämme und Kopfschmuck (Foto links). Messer und andere Werkzeuge.


Seit dem 2. Weltkrieg unterliegt die Inuit-Kultur starken Umwälzungen. Das Nomadenleben ist seit Ende der 1960er Jahre weitgehend vorbei, und die Inuit bewohnen z. B. in Nuuk vorgefertigte Siedlungshäuser. Schlittenhunde werden jedoch auch heute noch in Nord-Grönland neben Schneemobilen eingesetzt. Einfache Behältnisse (Foto links) und standardmäßige Bekleidungsstücke aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert  (Foto rechts).


Diese farbenfrohen Bekleidungsstücke lassen an die Samek Nordskandinaviens erinnern. Die Wörter Anorak (annoraaq), Kajak (qajaq) und Umiak (umiaq) sind wohl die bekanntesten Wörter aus der grönländischen Sprache (Kalaallisut) der Inuit, weil sie durch die Vermittlung der Arktisexpeditionen als Lehnworte auch Eingang in den deutschen Sprachschatz gefunden haben.


Hier wird eine dänische Stube (Foto links) einer grönländischen Stube (Foto rechts) gegenübergestellt.
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