• Letzte Aktualisierung: 21.04.2015

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Frankreich

timediver®'s Ostern-Tour 2015 - 5. Etappe
Poitiers - Fontevraud - Chinon 

     

Die Stadt Poitiers geht auf das von den gallischen Piktonen gegründete Oppidum Lemonum zurück, welches nach der römischen Eroberung als Pictavium bezeichnet wurde. Zu den großen Persönlichkeiten der Stadt zählt der heilige Hilarius (315- 367), der als Bischof und Kirchenlehrer während des Arianischen Streits einer der herausragendsten Vertreter der Trinitarier in der Westlichen Kirche war. In der Schlacht bei Tours und Poitiers (732) konnte der karolingische Hausmeier der Merowinger und Großvater Karls des Großen, Karl Martell, das weitere Vordringen der islamischen Mauren nach Mitteleuropa stoppen. Poitiers war die Hauptstadt des Poitou, der historischen Region, die vom Grafen von Poitiers regiert wurde; die Stadt ist Sitz des Erzbistums Poitiers. Das Rathaus (Hôtel de Ville) der Stadt (Foto links). Die trotz ihres Namens recht kleine Kirche Notre-Dame-la-Grande......
...ist eines der schönsten Beispiele für die poitevinische Romanik. Zwischen dem Ende des 11. und der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut, ist ihre von Türmen mit Schuppenkegeldach flankierte Westfassade in vier Zonen gegliedert und überreich mit Skulputren geschmückt. Über dem von Scheinportalen flankierten Portal findet sich eine Reihe biblischer Szenen, wie Adam und Eva, Verkündigung und Geburt Jesu. Die Arkaden sind mit Bischöfen. Aposteln und ganz oben mit Christus in der Mandorla verziert.
Das Innere der spätromanischen Notre-Dame-la-Grande (Foto links) ist auffallend dunkel. Im 19. Jh. hat man bei dem Bemühen, die alte Ausmalung zu rekonstruieren, zu dunkle Farben verwendet. Eleonore von Aquitanien (um 1122 - 1204) hielt im Palast der Herzöge von Aquitanien, der heute Teil des Justizpalastes ist, Hof. (Foto rechts)
Die Tour du Cordier (Porte de Paris) war einer der Türme der 1588 zerstörten Burg von Poitiers. Das seit 1921 unter Denkmalschutz stehende Relikt  ist heute der Mittelpunkt eines Verkehrskreisels (Foto links). Ein kleiner Abstecher über die D347 führte mich zum  Château de Saumur. Das unter Ludwig I. ab 1370 errichtete Schloss gilt als eines der schönsten an der Loire. (Foto oben rechts)
Es wurde vor allem durch die Septemberseite des um 1485 entstandenen Buches "Très Riches Heures" des Herzogs von Berry bekannt (Bild rechts; zum Vergrößern rechte Maustaste und Grafik anzeigen wählen)


Videoclip Fontevraud
In der im Jahre 1105 gegründete Abbaye Royale de Fontevraud......
...lebten Mönche und Nonnen [!]  nach den Benediktiner-Regeln, und zwar immer unter Äbtissinnen, die aus einflussreichen Adelsfamilien stammten. Die 90 Meter lange, schlichte, dadurch um so eindrucksvollere Kirche gliedert sich in zwei Teile. Das Langhaus (Foto links) wurde 1150, der Umgangschor (Foto rechts) und das Querschiff 1119 geweiht. Das einst riesige Vermögen und die politische Bedeutung der königlichen Abtei äußert sich noch heute in ihrer Funktion als Grablege für Mitglieder des angevinischen Königshauses.
Im Querhaus finden sich Grabmäler des Hauses Plantagenêt: Eleonore von Aquitanien (um 1122-1204), Herzogin von Aquitanien, durch Heirat mit Ludwig VII. erst Königin von Frankreich (1137–1152), dann Königin von England (1154–1189) und ihr 2. Ehegatte Heinrich II. (1133 - 1189),  Herzog der Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou sowie König von England.
Isabella von Angoulême (um 1188 - 1246), seit 1202 Gräfin von Angoulême und von 1200 bis 1216 als zweite Gattin Johanns 'Ohneland' Königin von England, sowie ihr Schwager, Richard I., genannt Löwinherz (1157 - 1199). Die farbige Zeichnung auf Richards Brust erinnert an seine Schandtat vom 12. Juli 1191, als er in Akko das kaiserliche Banner in den Graben werfen ließ.
Der Eingang (Foto links) in den Kapitelsaal von 1543 (Foto rechts).
Der Marien-Kreuzgang (um 1529 - 1560) ist der größte Frankreichs.
Die Apsis mit den angebauten Kapellen an der Ostseite der Kirche.
Der achteckige Küchenbau am Südwesteck des Marienkreuzganges (etwa 1060);  das Schuppendach stammt jedoch vom Anfang des 20 Jahrhunderts (Foto links). Die Festlandsgebiete des Angevinischen Reiches unterstanden zwar der Herrschaft der Plantagenêts, waren jedoch als Lehen des französischen Königs Teil von Frankreich. Der englische König war somit Lehensmann seines französischen Verwandten, besaß aber weitaus größere Gebiete als sein Lehnsherr.
Isabella & Elenor waren in der Abbaye de Fontevraud verstorben. Videoclip Fontevraud
Die Altstadt und die darüberliegende Burg von Chinon am Ufer der Vienne. Die gewaltige 400 Meter lange Festung ist von einer bis ins 10. Jahrhundert zurückgehenden Mauer umgeben. (Foto links).  Das Mittelschloß betritt man durch den 35 Meter hohen Uhrtum (Foto rechts und links unten)..... 
.....aus dem 13. Jahrhundert. Im herrschaftlichen Haus befindet sich ein kleines Jeanne-d'Arc-Museum (Foto rechts).
In den unterirdischen Etagen des runden Donjon du Coudray waren im Jahre 1308 ca. 140 Mitglieder des Templerordens gefangen gesetzt, der unter dem Vorwand der Ketzerei im Jahre 1312 schließlich enteignet und aufgelöst werden sollte. Der letzte Großmeister der Templer, Jacques de Molay, wurde zusammen mit anderen Würdenträgern des Ordens  am 18. März 1314 in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Das Innere im oberen Teil des Turms diente als Colombiers (Taubenschlag).
Die berühmten Templer-Graffiti von Chinon.
Videoclip Chinon Panoramablick
Feldzüge und englisch besetztes Gebiet während des 100jährigen Krieges (1337 - 1453). Am 25. Februar 1429 konnte Jeanne d'Arc in Chinon Karl VII. dafür überzeugen, die Rückeroberung der von den Engländern besetzten Gebiete zu wagen.

timediver®'s Fotoseiten der einzelnen Etappen




Châlons-en-Champagne
Katalaunische Felder
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Soissons
Compiègne
Chartres


Le Mans
Caluyere
Angers


Chamtoce sur Loire
Nantes
La Rochelle




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