• Letzte Aktualisierung: 18.04.2015

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Frankreich

timediver®'s Ostern-Tour 2015 - 1. Etappe
  Châlons-en-Champagne - Katalaunische Felder - Reims


      

Die Hauptstadt der Region Champagne-Ardenne und des Départements Marne, Châlons-en-Champagne (bis 1997 Châlons-sur-Marne),  war zur Römerzeit als Catalaunum oder Durocatalaunum und der Hauptort des gallischen Volksstamms der Catalauni und damit eine bedeutende Stadt der Gallia Belgica. Das 1771 nach Plänen des Architekten Nicolas Durand im klassischen Stil erbaute Hôtel de ville (Foto links) und die im 13. Jahrhundert errichtete Cathédrale Saint-Étienne (Foto rechts).
Zur Einweihung der Kathedrale predigte Bernhard von Clairvaux hier im Jahre 1147 den 2. Kreuzzug in Anwesenheit von König Ludwig VII. und  Papst Eugen III. Die Apsis an der Ostseite (Foto links) und der Westeingang mit Orgelempore (Foto rechts). Vor der Südfront der Kathedrale erinnert eine Bronzeskulptur an Jeanne d'Arc, die am 14./15. Juli zusammen mit Karl VII. auf dem Weg zu dessen Krönung (17. Juli 1429) in Reims hier einen Zwischenstopp einlegte.
Der Triumphbogen an der Porte-Sainte-Croix erinnert an die Durchreise Marie Antoinettes (1755 - 1793) von Wien nach Paris auf dem Weg zu ihrer Hochzeit mit Ludwig XVI.

Videoclip Katalaunische Felder

Etwa 18 Kilometer nördlich von Châlons-en-Champagne werden die Katalaunischen Felder lokalisiert, auf denen im Jahre 451 die entscheidende Schlacht zwischen den Weströmern unter Aëtius und den Hunnen unter Attila stattfand. Einen römisch-westgotisches-alanisches und von weiteren Germanenstämmen unterstütztes Heer (~40.000 Mann) gelang es unter hohen Verlusten die Hunnen und die mit ihnen verbündeten Ostgoten und Gepiden (~45.000 Mann) zu besiegen und zum Rückzug aus Gallien zu zwingen. Bei der seit dem 19. Jahrhundert als "Attilas Lager" bezeichneten Stätte handelt es sich um ein gallisches Oppidum (Vetus Catalaunum) aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert.  Ein Aufenthalt Attilas und seiner Truppen ist jedoch genauso wenig belegt, wie die Annahme dass sich der Mittelpunkt des Schlachtgeschehens bei dem heutigen Radarturm befunden hatte.

Die Cathédrale Notre-Dame de Reims gilt als eine der architektonisch bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreichs. Vom 12. bis zum 19. Jahrhundert wurden hier die französischen Könige gekrönt. Markantestes Merkmal der Kathedrale ist ihre mit Reliefs und Figuren reich verzierte Westfassade als ein großartiges Beispiel hoch­gotischer, mittelalterlicher Bildhauerkunst. Ihre beiden gedrungenen Westtürme mit einer Höhe von 81 Metern sollten ursprünglich noch Turmspitzen für eine Gesamthöhe von 120 Metern erhalten. Das der Jungfrau Maria gewidmete Hauptportal  wird zur Zeit gerade restauriert.
Der erste Kirchenbau entstand bereits im 5. Jahrhundert auf den Überresten gallo-römischer Thermen. Der Bau der Kathedrale von Reims wurde im Jahr 1211 begonnen, nachdem der Vorgängerbau durch einen einem Brand im Jahre zuvor zerstört worden war. Reims gilt als eine Art Nationalheiligtum der Franzosen ....
....denn die Kathedrale war nicht nur die Krönungskirche des französischen Königtums. Nach der von Erzbischof Hinkmar von Reims gebildeten Legende hatte gegen Ende des 5. Jahrhunderts der hl. Remigius als Bischof von Reims hier den Frankenkönig Chlodwig I. getauft und mit einem vom Himmel herab gesendeten Öl gesalbt. Daraus leiteten die Reimser Erzbischöfe das Recht ab, in ihrer Kathedrale jeden neuen König von Frankreich zu krönen und salben zu können. An der angeblichen Stelle der Taufe und Salbung Chlodwigs I. wurde eine entsprechend beschriftete Platte in den Boden der Kathedrale eingelassen (Foto links). Die Cathédrale Notre-Dame de Reims zählt seit 1991.....
....zusammen mit dem angegliederten Palais du Tau (Foto links v. Ji-Elle-Wikipedia) zum Unesco-Weltkulturerbe. Der Name des Palastes entstammt der Ähnlichkeit seines Grundrisses mit dem griechischen Buchstaben Tau (T). Als Palast des Erzbischofs wurde er zwischen 1498 und 1509 erbaut und diente zur Beherbergung der französischen Könige während der Krönungsfeierlichkeiten. Der Hauptsalon (Salle du Tau) aus dem 15. Jahrhundert ist mit Wandteppichen aus dem 17. Jahrhundert geschmückt. (Foto rechts).
Ein bronzenes Reiterstandbild Jeanne d'Arcs, die hier am 17. Juli 1429 der von ihr erst ermöglichten Krönung Karls VII. beiwohnte. (Foto links).  Der mächtige Kamin im Salle du Tau zeigt die bischöflichen und das königliche Wappen (Foto Mitte).  Die Replik des Krönungsstuhls Charles X Philippe (Reg. 1824–1830), der als letzter den Titel  „König von Frankreich und Navarra“ trug.  Er wurde 1830 durch die Julirevolution gestürzt; sein Nachfolger Ludwig Philipp führte als letzter König des Landes den Titel „König der Franzosen“.
Der Palais du Tau hat eine reiche Sammlung von Reliquien und anderen Kirchenschätzen zu bieten. Der Talisman Karls des Großen aus dem 9. Jahrhundert (Foto Mitte) und sein Reliquiar aus dem Jahre 1855 (Foto links). Reliquiar des Samson aus dem 13. Jahrhundert (Foto rechts).
Das Reliquiar der Auferstehung Christi (Foto links) ist eine Donation Heinrichs II. anlässlich seiner Krönung am 26. Juli 1546 . Die Ordenskette des Ordre du Saint-Esprit, dem bedeutendsten Ritterorden Frankreichs und einer der angesehensten Europas. Gegründet wurde der Orden bereits 1353 von Ludwig von Anjou, reorganisiert von  Heinrich III. zum Dank an den Heiligen Geist für die Wohltaten, die ihm an drei Pfingsttagen zuteilgeworden sind, indem er an Pfingsten 1551 zur Welt kam, 1573 König von Polen und 1574 König von Frankreich wurde. Nachdem der Orden im Zuge der französischen Revolution aufgehoben worden war, wurde er von Ludwig XVIII. 1814 erneut eingerichtet. wieder. Mit der Julirevolution von 1830 ging er jedoch endgültig unter.


Das um 1500 gefertigte Kirchenschiff der Sainte Ursula (Foto links). Etwa 1,5 Kilometer südwestlich von Kathedrale und Palais du Tau befindet sich die Abtei Saint-Remi.  Ihre Abteikirche (Basilique de St-Rémi) gilt als eine der großartigsten frühromanischen Kirchen Frankreichs. Sie entstannt zwischen 1007 und 1049 am Platz eines älteren karolingischen Baus. Von 1162 bis 1182 wurde die Basilika gotisch umgestaltet.
In der ehemals königlichen Abtei Saint-Remi wurde jahrhundertelang das heilige Öl zur Salbung der französischen Könige bei der Krönung aufbewahrt. Sie enthält heute das städtische historische Museum von Reims und wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Der Name der Stadt Reims kommt vom den Rèmes, einem Stamm der gallischen Belgier, die dort um  80 v. Chr. eine städtische Siedlung (oppidum) gründeten, die sie Durocorter – (runde Burg) nannten. Die Römer latinisierten diesen Namen zunächst zu Durocortorum. Nach der Eroberung durch die Römer im Gallischen Krieg wurde die Stadt in Civitas Remorum umbenannt und war Hauptstadt der römischen Provinz Belgica.  
Die Privilegien, welche die Stadt für ihre Treue erhielt, trugen mit zu einem Wohlstand bei, der sich noch heute in den zahlreichen Epitaphen, Mosaiken und anderen Exponaten des Städtischen Museums spiegelt.
Die Gegend wurde in spätrömischer Zeit christianisiert und die Stadt zum Bischofssitz erklärt. Im Jahre 336 besiegte der römische Statthalter Jovinus heidnische Barbaren, nachdem diese in die Champagne eingefallen waren. Im Jahr 356 fand die Schlacht von Reims gegen ein alamannisches Heer statt. Auch danach stand Reims über Jahrhunderte hinweg im Zentrum europäischer Geschichte. Um 401 wurde von Bischof Nicasus eine Kirche erbaut; der spätere Heilige kam beim Sturm der Vandalen auf die Stadt im Jahr 406 ums Leben. 451 eroberten die Hunnen unter Attila die Stadt, zogen aber nach der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern wieder ab. Entscheidend für den Aufstieg des Frankenreiches war die Taufe und Salbung Chlodwigs I. durch Bischof Remigius.
Zeichnerische Rekonstruktionen der merowingischen Bekleidung, Bewaffnung und Ausrüstung zwischen dem 5. und  7. nachchristlichen Jahrhundert nach P- Pellerin nach den Grabbeigaben. Childerich I. , der Vater Chlodwigs (Foto links),  berittener Clanchef der Franken von Krefeld-Gellep (Foto Mitte) und ein merowingisches Paar (Foto rechts).
Die Bedeutung der Stadt, die bald auch Sitz eines Erzbischofs wurde, zeigt sich auch darin, dass sie bei den merowingischen Reichsteilungen Residenz eines Teilreichs war (Karte links). Figuren aus der Maison des Musiciens (Rue de Tambour) aus dem 13. Jahrhundert (Foto rechts).
Romanische Säulenkapitelle aus dem 12. Jahrhundert un eine Abbildung der Stadt Reims am Ende des Mittelalters nach Matthäus Merian (Foto rechts).
Die Abteikirche Basilique Saint-Remi de Reims entstand über dem (legendären) Grab des heiligen Remi(gius) und war Grabkirche vieler Erzbischöfe und einiger fränkischer Könige, darunter Karlmann I. († 771), Ludwig IV. († 954) und Lothar († 986).
Der Epitaph des Heiligen Remigius im Chor der Abteikirche (Fotos oben und links). Das achtzackige Kreuz (nach 1311) stammt aus der einstigen Kommandantur des Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem (Foto rechts), genannt Johanniter, später Malteser.

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