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  • Letzte Aktualisierung: 03.11.2012

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Sicilia   Siçillja / Sicilèu

Provincia di Messina / Pruvuncia di Messina

Taormina/Tauermina - Savoca/Sàvuca
                   



Die größe Sehenswürdigkeit des Ortes Taormina ist sein Teatro Greco-Romano. Wie alle griechischen Theaterbauten ist auch das Theater von Taormina in einen natürlichen Hang eingebettet und nicht wie im römischen Kulturkreis üblich, als eine freistehende Architektur mit einer das Gebäude umgebende Außenfassade gestaltet worden. Trotzdem handelt es sich hier um eine ausnahmslos römische Theaterarchitektur, die zwischen dem Anfang und der Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts ein kleineres, griechisches Theater ersetzte. Ein zweiter Umbau etwa 300 Jahre später in der römischen Kaiserzeit führte zu einer nochmaligen Erweiterung des Zuschauerraumes nach oben hin (Veranda), indem man einen doppelten Portikus errichtete. Auf dessen Dach wurden für die Zuschauer Holzsitze bereitgehalten. Mit einer Cavea von einem Durchmesser von 109 Metern besaß Taormina das zweitgrößte Theater auf Sizilien, welches jedoch die Zuschauerkapazität des größten in Syrakus sogar noch überbieten konnte.  


Der Plan zeigt die einzelnen Bauphasen des Theaters zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem 3. Jahrhundert n. Chr.  Vor der Cavea (Halbrund) stand das lange, rechteckige, von Seitentürmen flankierte Bühnengebäude , das zu den Zuschauern hin eine typisch römische Schaufassade mit zweigeschossiger Säulenteilung und nischen aufwies (Foto rechts).


Teile des Bühnengebäudes wurde im 19. Jahrhundert restauriert. In den Nischen standen einst Stauen, von denen sich noch einige Reste erhalten haben. Die baulichen Besonderheiten, die der heutige Zustand der Orchestra (Tanzplatz) aufweist, sind Resultate von Umbauten im 2. Jahrhundert. Das zuvor für Schauspielaufführungen genutzte Theater, wurde damals in eine Art Amphitheater umgewandelt, in dem nun ausschließlich Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen stattfanden. Das 2 Meter tiefe rechteckige Becken im Zentrum der Orchestra diente blutigen Kämpfen im Wasser. Vom Theater aus bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die am Meer liegende Nachbargemeinde Giardini-Naxos (Foto rechts).....


....oder das 400 Meter über dem Meer auf der Spitze des Monte Tauro thronende Castello Sarenceno aus dem 10. Jahrhundert (Foto links). Die Gebäude seitlich der Orchestra dienten der Requisite und der Vorbereitung der Akteure (Foto rechts).  Videoclip Taormina 1   Videoclip Taormina 2


Die Veranda bot weiteren Zuschauern Platz (Foto links).  Die Bühnengebäude (Foto rechts) ...


... ..und die nach oben abgeschlossenen unterirdischen Räume, durch die man die wilden Tiere in die Arena einliess.


Auf den Terrassen des Monte Tauro siedelten bereits die Sikuler, bevor griechische Siedler im Jahre 753 v. Chr. aus Chalkis auf Euböa in der nahe gelegenen Bucht die erste griechische Kolonie auf Sizilien gründeten. 392 v. Chr. von den Syrakusanern unter ihrem Tyrannen Dionysios,  212 v. Chr. von den Römern erobert, die den Ort Tauromenium nannten. Noch heute lässt auch die sizilianische Bezeigung Taurmina und das Wappen der Stadt, welches einen weiblichen (!) Zentaur (allerdings ein Mischwesen aus Mensch und Pferd) abbildet an die Antike erinnern.
 
 
  Kaum ein Bauwerk an dieser tektonisch brisantesten Stelle hat im Laufe der Jahrhunderte die immer wieder einsetzenden schweren Erdbeben überdauert. Die letzte große Katastrophe ereignete sich in den Morgenstunden des 28. Dezembers 1908, als innerhalb von 32 Sekunden alleine in Messina 60.000 Menschen unter den Trümmer ihrer Stadt begraben wurden. Was damals noch übrig blieb ging schließlich 1943 im Bombenhagel der Alliierten unter. Die drittgrößte Stadt Siziliens hat sich jedoch stets wieder wie der mystische Vogel Phönix aufs neue aus seiner Asche erhoben. Wie die das Sacrario di Cristo Re (Foto rechts)......

 
....und das im romanischen Still wiederhergestellte Santuario della Madonna di Montalto (Foto links), die jeweils auf einer Anhöhe stehen und daher vom Hafen aus gut zu sehen sind. Die Messinesen vertrauen auf ihre Briefmadona, die unübersehbar auf einer schlanken Säule auf der Hafenmole thront (Foto rechts). Eine Überlieferung berichtet, dass die Jungfrau Maria in Nazareth einem Gesandten aus Messina einst einen Brief mit den Worten Vos et ipsam civitatem benedicimus (Wir segnen Euch und Eure Stadt) übergeben haben soll. Das Wahrzeichen der Stadt hat eine Gesamthöhe von 45 Metern 
 

Von Messina aus gelangt in 40 Minuten mit der Fähre über die Strasse von Messina, die an ihrer engsten Stelle nur drei Kilometer breit ist in den Hafen des kalabrischen Villa San Giovanni. An der nördlichen Einfahrt  in die Meerenge wüteten nach Homers Odyssee die beiden Ungeheuer Skylla und Charybdis.   Videoclips Strasse von Messina:  Blickrichtung  Kalabrien    Blickrichtung  Sizilien


Etwa 42 Kilometer südlich von Messina liegt auf einer Höhe von 300 Metern das Bergnest Sávoca, das von seinen Einwohnern gerne als Citta d'Arte bezeichnet wird. Der normannische König Roger (Ruggero) II. ließ hier im Jahre 1132 eine Siedlung errichten.


Der Name des seit 1415 bekannten Dorfes geht auf  die Bezeichnung Sambucu nero (schwarzen Holunder) zurück. Vom Balkon meines Hotels Borgo San Rocco bot sich mir dieser tolle Ausblick bis auf das Ionische Meer hinaus (Foto links). Die als Chiesa di Santa Maria in Cielo Assunta  und Chiesa Madre di Savoca  (Foto rechts) bezeichnete normannische Kirche wurde an der Stelle   einer byzantinische Kapelle, die bereits vor der arabischen Eroberung der Insel erbaut worden war, errichtet.


Bei der Verfilmung von des Mario Puzo Bestsellers "Der Pate" drehte Francis Coppola in den 1970er Jahren  einige Szenen in Sávoca, das mit dem Honorar aus den USA gut umzugehen wusste. Statt Beton und Asphalt leistete man sich dort für die Instandsetzung alter Mäuerchen Natursteine und Pflaster. Anstelle häßlicher Neonlampen spenden gefällige Kandelaber ein dekoratives und mildes Licht.

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