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Die fränkischen
Karolinger teilten ihr Reich in Gaue auf, zu deren Verwaltung sie Gaugrafen
einsetzten. Der Name Aar-Gau, wurde erstmals
768 als “pagus Aregaua” und 778 als
“pagus Aragougensis” urkundlich erwähnt. Hierzu
gehörte mit dem Gebiet zwischen Aare, Reuss, Pilatus, Brienzersee und
Thunersee damals nur etwa die Hälfte des heutigen Kantonsgebiets. Während
nach der Reichsteilung im Jahr 843 die Grenze zwischen Mittelreich und Ostreich
an der Aare entlang verlief, gehörte das gesamte Kantonsgebiet nach
der Auflösung des Mittelreichs im Jahr 870 im Ostfrankenreich. Um
900 eroberten die Burgunder den Aargau. Im 10. Jahrhundert erfolgte eine
Gaue Verkleinerung der Gau, wobei Unteraargau und Oberaargau entstanden.
Der nordwestliche Teil des heutigen Kantons lag im Frickgau und teilweise
im Sisgau, der Teil östlich der Reuss im Zürichgau. 1033 fiel das
ganze Gebiet der Schweiz an das Heilige Römische Reich. Der Begriff
Aargau setzte sich erst ab dem 14. Jahrhundert auch für die übrigen
Gebiete als Landschaftsbezeichnung durch. Nachdem der österreichischen
Herzog Friedrich IV. einem der drei damals amtierenden Päpste, Johannes
XXIII., im Jahre 1415 zur Flucht vom Konzil von Konstanz
verholfen hatte, forderte der deutsche König die Nachbarn der
Habsburger auf, deren Ländereien im Namen des Reiches einzunehmen.
Den Eidgenossen fiel dabei die Aufgabe zu, den Aargau zu besetzen. Bern,
Zürich und die Innerschweizer Orte mit Ausnahme Uris beteiligten sich
daraufhin an einer Invasion. Mit der Eroberung des Aargaus übernahmen
die Eidgenossen de facto die Landesherrschaft. Da es vor dem Feldzug jedoch
keine Absprachen gegeben hatte, konnten sie sich jedoch er nach über
zehn Jahren über eine Aufteilung und Verwaltung der eroberten Gebiete
einigen. Das Fricktal blieb jedoch noch im Besitz der Habsburger, bis es
1799 von napoleonischen Truppen
erobert wurde. Als Kanton unter französischem Protektorat wurde es
1802 Helvetischen Republik eingegliedert und noch im selben Jahr mit dem
Kanton Baden dem neu gegründeten Kanton Aargau angeschlosssen. Mit
einer Fläche von 1403,81 qkm ist der Aargau heute (Karte links) der
zehntgrößte von 26 (Halb)Kantonen der Schweizer. In seiner
schweizerischen Schreibweise findet das Wort Anstösser
im Sinne von Anrainer, Anlieger, Anwohner noch heute Verwendung
bei Schildern im Straßenverkehr (Foto rechts) und ist daher in keinster
Weise anstössig.
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Das Vindonissa-Museum
(von keltisch uindo = weiss) der Stadt Brugg
ist nach dem Lager der Legio XIII Gemina benannt, das die Römer 14
n. Chr. errichteten und zwischen den Jahren 21 – 30 durch weitere Bauten
nach Norden und Osten erweiterten. Nachdem die 13. Legion um 44/45 abgezogen
und durch die Legio XXI Rapax aus Vetera (nahe dem heutigen Xanten) ersetzt
worden war, gab es wesentliche bauliche Änderungen. In dieser Ära
wurden Thermen, Valetudinarium und steinerne Kasernen errichtet. Das lager
errichte eine Ausdehnung von 21 ha. Südlich und östlich
des Lagers befand sich eine zivile Siedlung (ein vicus), im Südwesten
lagen Forum und Amphitheater. Im Zuge der Unruhen im Vierkaiserjahr (69
n. Chr.), bei denen das helvetische Umland verheert wurde, erfolgte der
Abzug der 21. Legion. Als Ersatz kam die Legio XI Claudia, die bis zum endgültigen
Abzug der Römer im Jahre 101 in Vindonissa bleiben sollte.
Der vergoldete Bronzebeschlag aus dem 7. Jahrhundert
stellt wohl einen Tänzer dar (Foto rechts).
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Bronzener Schildbuckel
eines Legionärs der Legio VIII Augusta (Foto links), die zur Zeit
des Abzuges der 11. Legion in Argentorate (Strassburg) stationiert
war und offenbar mit einer Abteilung die Verwaltung übernommen hatte.
Schwertscheide zur Aufnahme eines römischen Kurzschwertes
(Gladius).
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Legionsabzeichen
(Foto links) Ein römischer Centurio mit Helmbusch und
Legionär in voller Ausrüstung (Foto rechts).
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Modell von Vindonissa,
an der östlichen Zufahrtsstraße zum Legionslager stehen Wohn-
und Verwaltungshäuser sowie Tempel (Foto links). Die seitliche
Fassade des Museums mit ihren runden Bildnissen römischer Kaiser, Fenstern
und Fenstergittern ist antiken Vorbildern nachempfunden (Foto rechts).
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Zwischen dem 5. August
bis zum 13. November 2011 wurde im Vindonissa-Museum von Studierenden der
Universität Basel die Sonderausstellung “VINDONISSA QUELLFRISCH
- Von der Quelle bis zur Kloake, Wasserversorgung in römischer
Zeit” ausgerichtet. (
25seitige Broschüre zur Ausstellung
). Hierzu wurden ein Laufbrunnen,
Wasserbecken (Foto links) und recht die kommunikativen Latrinen (Foto rechts)
rekonstruiert.
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Ein Wasserspeier in
Form eines Delphins aus Bronze und ein mit früchtetragenden Efeuranken
verzierter Brunnenstock (Carrara-Marmor) aus der römischen Villa von
Liestal-Munzach. In Vindonissa diente die Aquaedukt-Brücke
(im Modell rechts blau) dazu, die Höhendifferenz der Flur Oberburg
und dem Wasserturm in der Südwestecke des Legionslagers möglichst
gering zu halten.
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Die römischen
Öllampen zeigen Abbildungen eines Gladiatoren-Equipments und
den Kampf zwischen einem Thraker und einem Samniten (Foto links). Modell
des im 1. Jahrhundert errichteten
Amphitheaters
(Foto rechts), welches sich südwestlich vom einstigen Legionärslager
befindet.
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Das 1897 wiederentdeckte
Amphitheater wurde nach der Trockenlegung des Geländes und seiner Sanierung
in den 2009 eingerichteten Legionärspfad einbezogen.
Mit seinen Abmessungen von.....
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....111 x 99 Metern
bot es einst bis zu 11.000 Zuschauern Platz. Nachdem Abzug der Legion
fiel es dem Verfall anheim.
Videoclip Amphitheater
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Am Rande des heutigen
Möhliner Ortsteils Riburg, auf dem Sporn des Bürkli,
im Fahrgraben und in den Unteren Wehren entlang des Rheins standen bereits
drei römische Wachttürme, die ab 370 die nördliche Grenze
des Imperiums bewachten. In der Nähe des einstigen Kastell Bürkli
an der Mündung des Möhlinbachs entstand eine für
das Frühmittelalter typische aufwendige Befestigungsanlage aus gestaffelt
angelegten Erdwällen und Gräben.
Die drei nachfolgenden Fotos zeigen die Überreste des einstigen
Tores (Nr. 5 im Lageplan links).
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Die Wehranlage Bürkli
dürfte in die Zeit der ungarischen Raubzüge zwischen 917
bis 925 zu datieren sein, als die bedrohte Bevölkerung dort vor den
mordenden und plündernden Reiterhorden Schutz suchte. Die Zweiteilung
der Anlage in eine Vorburg und Hauptburg ist ein Hinweis auf den frühen
Adelssitz eines Grafengeschlechts im 10. Jahrhundert. Rekonstruktionzeichung
der Fluchtburg Bürkli im 10. Jahrhundert.
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Die Herrscherdynastie
der Habsburger entstammt vermutlich
einem Zweig der Etichonen, der im Elsass, im Breisgau und im Frickgau grosse
Gebiete erwerben konnte. Im 10. Jahrhundert liessen sie sich in Altenburg
bei Brugg nieder, wo sie ihr Herrschaftszentrum einrichteten, um das Allod
(Eigenamt) zu verwalten. Als “Stammvater” der späteren Habsburger
gilt Guntram der Reiche, der um 1160 in Acta Murensia
genannt wird. Als Landgrafen im Oberelsass und Vögte des Strassburger
Hochstifts standen die Habsburger Ende des 11. Jahrhunderts noch im Schatten
mächtigerer Adelsgeschlechter. Als
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Etwa zwei Kilometer
südlich von Altenburg ließ Guntrams Sohn Radbot
um 1020/30 die “Habichtsburg” (die spätere
Habsburg) errichten. Anlass hierzu dürfte die Fehde mit seinem nächstjüngeren
Bruder Rudolf gewesen sein, die um den Besitz in Muri entbrannt war und
zur Zerstörung des dortigen Herrenhofes geführt hatte. Etymologisch
wird der Name der Habsburg auf das althochdeutsche Wort
hab oder haw zurückgeführt, welches
bedeutet.
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Dies ist ein Hinweis
auf eine Furt bei Altenburg, wo die flussabwärts fahrenden Boote anlegen
mussten, um die nachfolgenden Stromschnellen zu umgehen. Gleichwohl von
der Burg aus der Bootsverkehr überwacht werden konnte, war lag ihr eigentlicher
zweck Zweck im Landesausbau und der Manifestierung des Herrschaftsanspruchs.
In einer Urkunde von 1108 noch als Havichsberch
bezeichnet, wandelte sich die Bezeichnung über
Havekhesperch (1150), Habisburch
(1213) und Habsburc (1238/39) allmählich
zu Habsburg. Im Jahr 1108 ist Otto II. der erste Angehörige des Geschlechts,
der als Comes de Hauichsburch (Graf von Habsburg)
urkundlich erwähnt wird.
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Zwischen 1220 und 1230
zogen sie aus ihrer Stammburg Habsburg aus und liessen sich im
benachbarten Städtchen Brugg nieder, wo eine ihrer wichtigsten Residenzen
errichteten. Nachdem Graf Rudolf I. im Jahr 1273 mit seiner Wahl zum deutschen
König das (seit der Absetzung Kaiser Friedrichs II. [1194 - 1250]
durch Papst Innozenz im Jahre 1245 bestehende) Interregnum beendet hatte,
konnte er auch das Erbe der Grafen von Kyburg für sich gewinnen. In
der Schlacht auf dem Marchfeld gelang es ihm fünf Jahre später
den böhmischen König Ottokar II. zu besiegen und die Herzogtümer
Österreich und Steiermark zu erobern.
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Während sich der
Herrschaftsmittelpunkt der Habsburger nach Wien verlagerte
, wurden deren verstreute Besitzungen in der Schweiz, im Elsass und im
süddeutschen Raum fortan als Habsburgerische Vorlande bezeichnet
. Unter ihren zahlreichen Titeln sollten die Wiener Herrscher auch den
des Grafen von Habsburg, bzw. Gefürsteten Grafen von Habsburg
bis 1918 behalten. Das Wappen der Grafen von Habsburg (Foto Mitte).
Die Grabplatte des deutschen Königs Königs Rudolf I., der gleichzeitig
(als Rudolf IV.) auch Graf von Habsburg, Kyburg, Löwenstein sowie Landgraf
im Thurgau, Herzog von Kärnten und Krain (1276 - 1286),
Herzog von Österreich und Herzog der Steiermark
(1278 - 1282) war. Rudolf I. starb im Jahre 1291 in Speyer,
wo er im dortigen Dom in der Krypta der Salier beigesetzt wurde.
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