• Letzte Aktualisierung: 05.03.2011

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  Haschemitisches Königreich Jordanien

Ammān  -  عمّان -  ʿAmmān

     



Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung wurden im nordöstlichen Stadtviertel Ain Ghazal . Da die aus dem 8. Jahrtausend vor Christus stammen, zählt die heutige jordanische Hauptstadt zu einem eim der ältesten Siedlungsplätze der Welt. Jordanische  Autokennzeichen (Bild links) und Briefkästen der jordanischen Post tragen heute noch das sprachliche Erbe der britischen Mandatsherrschaft (1920 - 1946).


Das auf dem (Djebel Qala) 850 Meter hoch gelegene archäologischen Gelände des einstigen Qasr (Zitadelle) empfängt den Besucher mit  Marmorstelen, die auf die verschiedenen Epochen und Namen Ammans hinweisen. Rabbath-Ammon, im heutigen Stadtzentrum gelegen, war um 1200 v. Chr. die Hauptadt des altestamentarischen Volkes der Ammoniter. Unter Ptolemäus II. Philadelphos wurde die Stadt hellenisiert und in Philadelphia umbenannt. Diesen Namen behielt die Stadt 900 Jahre lang. Gnaeus Pompejus gleiderte die Stadt dem von Rom kontrollierten Städebund der Dekapolis ein.  Im ersten  vor- und nachchristlichen Jahrhundertgeriet die Stadt unter den Einfluss der Nabatäer. Nach der Eroberung des Nabatäerreiches durch die Römer gehörte die Stadt zur neugegründeten Provinz Arabia und erlebte eine Blütezeit.  Auf dem Gelände der einstigen Zitadelle sind auch die Reste einer byzantinischen Basilika aus dem 5./6. Jahrhundert (Bild rechts) zu finden.


Ein Blick von der Zitadelle auf den nordöstlich gelegenen Stadteil. Der Vorhof des einstigen Palastes (Bild rechts), den der umayyadische Provinzgouverneur um das Jahr 720 n. Chr. errichten ließ. 742 wurde der Palast durch ein verheerendes Erdbeben zerstört.


Die aus islamischer Zeit stammende Fassade. Das einstige Empfangsgebäude des umayyadischen Palastes mit seiner im Jahre 1998 rekonstruierten Kuppel (Bild rechts). Es ist jedoch nicht sicher, ob das 10x10 Meter große Gebäude tatsächlich von einer Kuppel gekrönt wurde.


Das Innere des Gebäudes mit seinem Wandschmuck, Blendarkaden und Nischen ist typisch sassanidisch. Nach der byzantinischen Herrschaft war Philadelphia 614 von den persischen Sassaniden erobert worden. 635 brachten arabische Heere den Islam. Nach dem  großen Erdbebebn von  742 folgte der langsame Niedergang der Stadt.


Die einsige Kolonadenstrasse des Palastbezirkes. In östlicher Richtung befindet sich das Römische Theater aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. ERst mit der Ansiedlungvon muslimischen Tscherkessen, die vor den Truppen der russischen Zaren in das Osmanische Reich geflohen waren (1878), wuchs die Einwohnerzahl wieder auf 2000 Seelen. Durch den Anschluss an die Hedschas Eisenbahn Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Amman als Gouverneursstadt der Osmanen zu  einem Verkehrsknotenpunkt der Pilgerströme und zählte im Jahre 1910 wieder 10.000 Einwohner.


Die beeindrucken Säulen auf dem Djebel Qala sind Reste eines Tempels, der dem Halbgott Herkules gewidmet gewesen sein soll. Der in einer hypothetischen Rekonstruktion dargestellte Tempel wurde während der Regierungszeit des römischen Kaisers Marcus Aurelius (161 - 180) erichtetet. An der selben Stelle hatte sich bereits im 9. vorchristlichen Jahrhundert eine Kultstätte für den ammontischen Hauptgott  Milkom befunden.



Das kleine, aber feine Archäologische Nationalmuseum (Bild Mitte) auf dem Djebel Qala bietet eine beeindruckende Sammlung von Exponaten. Der mit Gips bearbeitete Schädel (Bild links) stammt aus dem Neolithikum (um 10.000 v. Chr) und wurde bei Jericho gefunden. Es wird angenommen, dass die bearbeiteten Schädel der Ahnen von den Nachkommen verehrt wurden. Ein byzantinischen Mosaik zeigt eine Person, die eine Tunika mit einer links- und rechtsdrehenden Swastika trägt (Bild rechts).



Die Statuette einer Wasserträgerin (?) aus dem Chalkolithikum (4500 - 330 v. Chr.). Ein aus dem Jericho der frühen Bronzezeit stammender Schädel an dem mehrere Trepanationen durchgeführt wurden (Bild Mitte). Währen der Patient den ersten Einriff überlebte, was durch das verheilte kleinere Loch dokumentiert ist, verstarb er nach drei weiteren Eingriffen. Eine aus der jüngeren Bronzezeit (1550 - 1200 v. Chr.) stammendes Gefäß.  


Zwei aus Jericho stammende, mittelbronzezeitliche Gefäße (Bild links). Ein Teil der Schriftrollen vom Toten Meer (Qumranschriften), die zwischen 1947 und 1956 in elf Felshöhlen nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran im damals zu Jordaanien gehrörenden Westjordanland gefunden wurden, wird  - ohne große Sicherheitsvorkehrungen - in diesem Museum aufbewahrt.


Der als Nummer 2 bezeichnete Tonbehälter enthielt die als Segmente 10 - 15 bezeichneten Bronzerollen (Bild links). Der heute lückenhafte, im ersten vorchrsitlichen Jahrhundert, auf gegerbtem Leder verfasste aramäische Text.



Die Büste der Atagartas, der nabatäischen Göttin der Früchte und Fruchtbarkeit (Bild links) wurde 1936 gefunden.  Eine 1931 in Jerash gefundene blilinguale Inschrift in griechisch und nabatäisch (Bild Mitte). Das anthropomorphische Idol (Bild rechts) stammt aus dem Tempel der gefügelten Löwen in Petra des 1.nachchristlichen Jahrhunderts.



Eine Kopie der Stele des moabitischen Königs Mesha (Bild links). Das restaurierte Original der Stele aus dem Jahre 850 v. Chr. befindet sich heute im Pariser Louvre. Aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert stammen die seltenen ammontischen Statuetten eines Mannes ohne Hals und übergroßen  Ohren und einer Frau (Bild Mitte). Die mit einer typischen Herrscherpose gefertigte männliche Firgur trägt Spuren roter Farbe und stellt offensicht Yarah 'Azar dar, den Enkel Königs Sanibu, der um 733 v. Chr. in einer Tributliste des Assyrers Tiglat-Pileser III. erwähnt wird. Die in Ain Ghazal gefundenen Zwillingsstatuen stammen aus der Zeit zwischen 8000 - 6000 v. Chr. (Bild rechts). Die aus Gips modellierten menschlichen Statuen mit ihren mandelförmigen Augen und Stupsnasen sind die ältesten der gesamten Welt.


Eisenzeitliche (1000 - 539 v. Chr.) anthropomorphe Sarkophage (Bild links).  Ein gläserner Fisch als frühchristliches Symbol für Jesus Christus.  


Ergänzte Rekonstruktion eines Kohlebeckens mit figrülichem Dekor aus der esrten Hälfte des 8. Jahrhunderts (Bild links). Eine sehr frühe bronzene Kanone aus der Zeit der Mamlukenherrschaft  im 13. Jahrhundert (Bild rechts).

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