• Letzte Aktualisierung: 08.03.2014

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Plurinationaler Staat Bolivien
Estado Plurinacional de Bolivia
Wuliwya Suyu / Tetã Volívia
Buliwya Achka Nasyun Mama Llaqta

Nuestra Señora de La Paz
 
Eine "Bombardier CRJ200" der Línea Aérea Amaszonas (Amaszonas Airline) brachte mich von Cusco auf einem einstündigen Flug  über das südperuanische Hochland und den Titicacasee .....

Videoclips vom Flug über den Titicaca-See:   1   2  3   4


....zum Aeropuerto Internacional El Alto, dem auf 4061 Meter über N.N. gelegenen internationalen Flughafen von Nuestra Señora de La Paz, der sich selbst auf einer Höhe zwischen 3200 bis 4100 m ausbreitet. Kurz nach Verlassen des Flughafengeländes gelangt man an der Ruta Nacional 3 an einen Mirador, der einen hervorragenden Panoramablick auf das größtenteils tiefer liegende La Paz bietet (Foto rechts). Die von der österreichischen Unternehmensgruppe Doppelmayr/Garaventa erbaute Seilbahn (rote Linie) wurde gerade eingeweiht. Sie soll den Pendlerverkehr entlaste zwischen dem bolivianischen Regierungssitz La Paz (Hauptstadt Boliviens ist Sucre) und seiner ehemaligen Vorstadt El Alto entlasten und die Fahrzeit von rund einer Stunde auf zehn bis fünfzehn Minuten verkürzen.
Die am Aussichtspunkt aufgestellte Skulptur versucht Tradition mit Fortschritt zu verbinden (Foto links).  Mitten im Zentrum (Pfeilspitze) von Alt La Paz  befindet sich die Casa de Piedra Hotel Boutique, meine sehr zu empfehlende Unterkunft....
...die zwar einen fast unscheinbaren Eingang (Foto links), innen jedoch mit Flair, Komfort und einem hohen Maß an Gastfreundlichkeit aufwarten kann.
Die dünne Luft in einer Höhe von 3200 Metern ist recht gewöhnungsbedürftig. Hinzu kommen die Autoabgase der stets verstopften Einbahnstraßen, so dass man bereits nach wenigen seine Lungen zu spüren bekommt. Bevor ein Schwindel einsetzt, sollte man sich deshalb niederlassen und einen Mate de Coca zu sich nehmen. Das Portal der 1760 erbauten Iglesia Santo Domingo ist mit ihren reichen floralen verzierungen ein sehenswertes Zeugnis indigener Steinmetzkunst (Foto rechts).
Während die Kirche des Dominikanerordens in ihrem Inneren eher schlicht ausgestattet ist (Foto links), weisen die Säulen an ihrer Außenfassade auch stilisierte Köpfe von Pumas vor (Foto rechts).
Der im jesuitischen Stil mit drei Portalen und zwei Türmen neogotischem Türmen erbaute Templo de la Recoleta (des Erinnerns) wurde im Jahr 1896 geweiht (Foto links).  Kurz vor Fastnacht werden auch diese Masken zum Verkauf angeboten (Foto Mitte). Doña Vicenta Juaristi Eguino führt ein Werk, das die feminine Heldentum symbolisiert. Das Denkmal mit der Bronzestatue von Doña Vicenta Juaristi Eguino soll an die Rolle der Frauen im Unabhängigkeitskampf erinnern. Drei weitere Hochreliefs am Sockel zeigen die Heldinnen Simone Manzaneda, Bartolina Sisa  und Frauen des indigenen Aufstandes von 1781 (Foto rechts).
In der Calle Sagárnaga und ihren Seitenstraßen (Foto links) und der Calle Lineares (Zaubergasse)  befinden sich unzählige Läden, wo neben diesen zockenden Damen (Foto rechts)....
...Knabbereien, Cocablätter ebenfalls zum Kauen, und auch getrocknete Lama-Embryos (für das Fundament beim Hausbau) feilgeboten werden.
Wie überall in Lateinamerika werden auch hier Parolen und Wahlslogans an die Wand geschrieben. "Mit  NEIN stimmen, es ist  IHR Nachweis, Feuer!" (Foto links) . "Für meine Stadt, Feuer" (Foto rechts).
Die Plaza Mayor, später Plaza de Armas genannt, wurde im Jahre 1558 im Auftrag des Bürgermeisters Ignacio Aranda konzipiert  und entwickelte sich bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein zum Zentrum der macht und des täglichen Lebens der Stadt. Nach der Unabhängigkeit Boliviens wurde der Platz zu Ehren des Freiheitskämpfers Pedro Domingo Murillo umbenannt, der am 16. Juli 1809  einen Aufstand gegen den spanischen Gobernador des Vizekönigreiches del Río de La Plata in La Paz angeführt hatte und dafür auf dem Platz am 29. Januar 1820 enthauptet wurde. Auch in der weiteren Geschichte um die politische Macht in Bolivien, sollte dem Platz in den Jahren  1811, 1814, 1862, 1865, 1871, 1898, 1946, 1952, und 2002 erneut Bedeutung zu kommen.  In der Mitte des Platzes steht seit 1909 ein  3 Meter hoher neoklassizistischen Bronzeguss des italienischen Bildhauers Ferruccio Cantella, welcher Pedro Domingo Murillo verkörpert. Die Basilika der Catedral Metropolitana Nuestra Señora de La Paz wurde 1835 im  klassizistischen Stil  mit barocken Elementen auf einem älteren Bauwerk von 1692  eröffnet.  Ihre beiden Seitentürme wurden jedoch erst  1989 mit dem Besuch von Papst Johannes Paul II. eingeweiht.  Gleich neben der Kathedrale Unserer Lieben Frau befindet sich der Palacio de Gobierno (Foto rechts), der Sitz der bolivianischen Regierung. Seine umgangssprachliche Bezeichnung Palacio Quemado (abgebrannter Palast) rührt davon, dass er 1860 bei einem Aufstand niedergebrannt wurde.
Die Ehrenwache vor dem Palacio de Gobierno trägt noch heute Uniformen aus dem 19. Jahrhundert. Ebenfalls an der Plaza Murillo steht der Palacio Legislativo, in dem  mit der Asamblea Legislativa Plurinacional (Congreso Nacionaldas Parlament des Landes zusammentritt (Foto rechts). Seit der Annahme der neuen Verfassung am 7. Februar 2009 wurde die Wiphala als Emblem der indigenen Bevölkern der bisherigen Nationalflagge gleichgestellt.  Die Wiphale geht auf die Fahne des Inka-Teilreiches Qullasuyu zurück, mit dem sich das Volk der Aymara identifiziert.
Egal, wo man auf der Welt auch hinkommt, die Iren sind schon da. Der unmittelbar vor dem Estadio Hernando Siles (wo Bolivien am 25.07.93 in einem Qualifikationsspiel für die WM 1994 den Rekordweltmeister Brasilien mit 2:0 besiegte) befindet sich der Templete Semisubterráneo y Museo al Aire Libre (Foto links). Das Open-Air-Museum beherbergt Nachbildungen von Statuen die in Tiwanaku (span. Tiahuanaco) gefunden wurden (Foto rechts).
Auch in die Sprache Boliviens hat der KINDERGARTEN (roter Kreis) als Lehnwort Eingang gefunden. Vom Stadtteil Miraflores Bajo gelangte ich über das
Tal des Río Chokeyapu auf der Puente Indepencia zurück in das Zentrum von La Paz.
Ausblick von der Brücke in Richtung Süden (Foto rechts).
In der Av. Arce 2395 esq. Calle Belisario Salinas befindet sich die gut gesicherte Deutsche Botschaft.
In der Avenida Acre gibt es zahlreiche Häuser au dem frühen 20. Jahrhundert, aber auch das Bildungsministerium, vor dem eine Abordnung von Indigenas angetreten ist, um ein "Manifesto" abzuliefern (Foto rechts). Wie hier, werden alle Amtsgebäude durch ein Polizeiaufgebot geschützt.
Der Campus der bereits 1831 gegründeten Universidad Mayor de San Andrés (UMSA). Dort verkündet ein Konterfei des 1967 in Bolivien ermordeten  argentinischen Revolutionärs Dr. Ernesto Che Guevara: "Alle unsere Aktion ist ein Schlachtruf gegen den Imperialismus ."
Im Park der Avenida 16 de Julio befinden sich eine Reihe von Denkmälern, wie das für den Wiederentdecker Amerikas, Christoph Kolumbus (span. Cristóbal Colón), "El Libertador" Simón Bolívar (1783 - 1830) und der Brunnen mit einer Allegorie "La Patria" (Vaterland Bolivien).
Der im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzte Vendo Microbus Dodge (Greyhound) hat bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel  (Foto links). Der erste bolivianische Kommunikationssatellit Tupac Katari (TKSat-1) der Agencia Boliviana Espacial (ABE) wurde nach Julián Apaza Nina (1750 - 1781), der mit dem Namen Tupaq Katari als Führer eines Aufstands der indigenen bäuerlichen Bevölkerung in Alto Perú (heute Bolivien) gegen die Spanier im Jahr 1781 bekannt wurde, benannt (Foto rechts).
Die Basílica de San Francisco wurde zwischen dem sechzehnten und achtzehnten Jahrhundert so genannten andinen Barockstil gebaut und in ihrer heutigen Form im Jahre 1784 geweiht. Die Fassade der einstigen Klosterkirche zeigt exotische Vögel, Blumenranken und maskenartige Gesichter.
Rechts neben dem Kirchenportal gelangt man in den bis 2005 als als Centro Cultural Museo San Francisco sanierten ehemaligen Klosterkomplex der Franziskaner. Der Innenhof ist von einem Kreuzgang umgeben (Foto links). Vom Chor im ersten Stock bietet sich dieser Blick in die Basilika (Foto rechts).
Auf dem Glockenturm der Iglesia San Francisco blickt man auf den gleichnamigen Platz, an dessen Rand eine mehrgeschossige Markthalle errichtet wurde. Mit dem betonungetüm, welches an bauliche Sünden der 1970er Jahre in Deutschland erinnert, wollte man die Händler von der Straße wegbringen. Dies ist jedoch nicht geglückt, denn während viele Stände wegen der Miete unbesetzt geblieben sind, blüht das Straßengeschäft weiterhin.
Blick über die Dächer zur Iglesia Ingles Catolico (links) und den Templo de la Recoleta (rechts) sowie in die Calle Sagárnaga (Foto rechts)....
.... und auf die felsigen Berge im Südwesten von La Paz, die einen bizarren Kontrast zum Betonmeer der Stadt bilden. Auch die im Jahre 1952 als Dachverband der bolivianischen Gewerkschaften gegründete Central Obrera Boliviana (COB)  als Dachverband der erinnert noch heute an den Comandante "El Che"
Eines der vielen Geschäfte in denen Musikinstrumente angeboten werden ist auch ein  Indiz dafür, dass Bolivien das Zentrum der lateinamerikanischen Musik ist (Foto links). Das Monumento al Soldado Desconocido (Denkmal des unbekannten Soldaten) in der Avenida 16 de Julio (Foto rechts).
Die Besucher des  Museo de Coca werden darüber aufgeklärt, das die Coca-Pflanze und das industriell hergestellte Kokain zwei vollkommen unterschiedliche chemische Stoffe sind. Die hier als  Maske dargestellten Blätter des Cocastrauches (Erythroxylum coca) gehören seit Jahrtausenden zur Kultur der Andenvölker.
San Pedro, das größte Gefängnis in La Paz bildet eine eigene Gesellschaft, in der nichts ohne Geld funktioniert. Hinter seinen Mauer hausen etwa 1.500 Häftling, die zum Teil auch ihre  Frauen und Kinder zu sich geholt haben. Eine straffe Hierarchie der Gefangenen lässt sich sogar die Schlafplätze bezahlen, wobei auch die Wärter ihren Anteil erhalten. Bandenbosse führen ein angenehmes Leben in Luxus und können von hier aus mittels Internet ihre Außen-Geschäfte ungestört weiterführen. Gewalt mit Messerstechereien gehört hier zur Tagesordnung. Dennoch kann man das Gefängnis, gegen einen Obulus versteht sich, besichtigen. Wer sich für das "Leben" in diesem ungewöhnlichen Knast interessiert, sei der Tatsachenbericht von Rusty Young, Marching Powder, empfohlen.
In der Nähe des Flughafens El Alto wurde aus Metallschrott diese Skulptur des in Bolivien omnipräsenten Che Guevara errichtet, der mit seinem rechten Stiefel auf einen us-amerkanischen Adler gesetzt hat (Foto links). der 6088 Meter hohe Huayna Potosí ist der hauberg von La Paz (Foto rechts).
Die Estación de autobuses wurde einst als Bahnhof von Alexandre Gustave Eiffel (1832 -1923) erbaut (Foto links). Im alten Teatro Municipal  finden noch heute zahlreiche Veranstaltungen statt (Foto rechts).
An vielen Straßenecken wird leckeres Backwerk angeboten. Die für den Fahrzeugverkehr gesperrte Calle Jaén, in der sich zahlreiche Museen befinden, gilt als schönste Gasse von La Paz.

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