timediver®.timediver Deutschland. timediver ist eine Eingetragene Marke. timediver Germany. timediver is a Registered Trademark
  • Letzte Aktualisierung: 19.01.2008   

  • Besucher bisher:    kostenloser counter
timediver® Logo

 

Nuragher & Shardana

Sardinien

 

Shardana Schrift

Ma i Shardana conoscevano un alfabeto?
No, ne savavo alemeno tre!

(Franco Piloni in Paraulas, Anno VI Nr. 20 – VI/2004)

 

Die Funde von Steinwerkzeugen bei Perfugas bezeugen, dass Sardinen bereits seit dem Paläolithikum besiedelt war. Es wird angenommen, dass die ersten Bewohner, die sich im Norden der Insel (Gallura) niederließen, von der Apenninenhalbinsel über eine Landbrücke, (Elba, Korsika und Sardinien) auf die Insel gelangt waren.
Danach ließen sich weitere Einwanderer, die wahrscheinlich von der iberischen Halbinsel über die Balearen kamen in Zentralsardinien, um die Lagunenseen von Cabras und Santa Giusta nieder.
Neben nordafrikanischen Immigranten, kamen im weiteren Verlauf noch Einwanderergruppen aus der Ägäis und Anatolien hinzu.
Somit bestand die Bevölkerung Sardiniens in vorgeschichtlicher Zeit nicht aus nur einem Volk, sondern aus mehreren Volksgruppen, verschiedener Abstammung..........

Bezüglich der Herkunft des Begriffes "Nuraghe" (die; lt. Duden Fremdwörterbuch) gibt es unterschiedliche Auffassungen. Einigkeit besteht darüber, dass er nicht indogermanischen Ursprungs ist. Der Annahme, es sei eine präg-indogermanische Wortschöpfung für die Beschreibung ihrer Form eines umgestülpten Eimers oder Kegelstumpfes (nuraxi) steht die Auffassung gegenüber, dass "nrhg" (nurhag) im Punischen Großes Haus bedeutete.

Um 1800 v. Chr.

In der frühen Bronzezeit beginnt auf Sardinien die Entwicklung einer weltweit einzigartigen Kultur, die nach den damals errichteten Steinmonumenten bezeichnet wird.
Bei den "Nuraghen" handelt es sich in seiner einfachsten Form um kegelstumpfförmige Megalithbauten aus großen Basaltblöcken, die den balearischen Tayelots ähneln.
Demgegenüber sind die "Protonuraghen" (Korridornuraghen) durch beachtliche Mauermassen gekennzeichnet, die einen oder mehrere Korridore und kleinere Zellen umschließen. Obgleich sie von der Forschung als Kultstätten und/oder Verteidigungsanlagen interpretiert werden, konnte ihr tatsächlicher Zweck noch nicht festgestellt werden.
Von der, aufgrund verschiedener Einwanderungswellen, heterogenen Bevölkerung wird angenommen, dass sie in autonomen Familien, Clans und Stämmen organisiert war und aus einer Oberschicht (Adelige/Krieger) und Unterschicht (Hirten, Bauen, Handwerker) bestand. Die sogenannten "Nuragher", von denen wir nicht wissen, als was sie sich selbst bezeichneten (da keine Schrift überliefert ist), errichten mit den "Tombe dei Giganti" gewaltige Grabanlagen, in denen sie mehr als Hundert Verstorbene bestatten können.
Besondere Bedeutung kommt auch den zum Teil unterirdischen Brunnenheiligtümern zu, die neben oberirdischen "Antententempeln" oder "Megarontempeln" als religiöse Kultstätten dienen. Nuraghen, Gräber und Kultstätten sind jedoch nur für einen Stamm, der sich gegenüber seinen Nachbarn abgrenzt, von lokaler Bedeutung.
Aufgrund von Rivalitäten zwischen den kleinen, autonomen sozialen Einheiten kann sich keine größere staatliche Einheit herausbilden.

1500 v. Chr.


Shardana Schrift

 

In der mittleren Bronzezeit entstehen die "Tholosnuraghen" mit zwei übereinander liegenden Räumen, die mit einem "falschen Gewölbe" (Tholos) durch Auskragung der Steine an den Wänden bedeckt sind.
In komplexer Form bestehen sie aus einer Reihe von (bis maximal 5) Türmen , die sich um einen einfachen Turm (Mastio) herum verteilen und untereinander durch eine geradlinige oder konkav konvexe Mauer (Kurtine) verbunden sind.

1400 - 1200 v. Chr.

Auf dem Zenit ihrer Macht errichten die Achäer (Mykener) im Golf von Carlis bei Sarrok, auf dem Felsen des Nuraghen Antigori einen Posten. Ein Austausch architektonischer Kenntnisse zwischen Achäern und "Nuraghern" erscheint möglich.
Gemeinsam mit den Achäern und Philistern nehmen Sarden (Söldner?) an militärischen Operationen und Raubzügen im östlichen Mittelmeerraum teil.
Als "SHARDN"(Shardana) sind sie in die ägyptischen Annalen (u. a. Tempelwand in Medinet Habu) eingegangen.

1000 v. Chr.

Die ursprünglich aus dem heutigen Nahen Osten stammenden, seefahrenden Phönizier (Kanaaniter) errichten entlang der sardischen Küste Handelstützpunkte Caralis (Cagliari), Nora, Sulci (Sant´Antioco) u. a..
Während die Phönizier ihre Schrift mitbringen (Tafel von Nora ), beginnt der allmähliche Niedergang der "Nuragher", die sich ins Landesinnere zurückziehen.

Shardana Karte

 

509 v. Chr.


Da die phönizische Expansion ins Innere der Insel weiter voranschreitet und damit für die Einheimischen immer bedrohlicher wird, greifen diese die phönizischen Städte an. Die Phönizier rufen daraufhin ihre semitischen Verwandten aus Nordafrika, die von ihnen abstammenden Punier (Karthager), um Hilfe.

550 v. Chr.


Nach mehreren Feldzügen werden die Sarden von den Karthagern besiegt, die die Insel bis auf das unwegsame Gebirgsland, dass später als Barbária (Barbagia) bezeichnet werden soll, erobern.

238 v. Chr.

Nachdem die Karthager im Ersten Punischen Krieg besiegt wurden, wird Sardinien zu einer römischen Provinz. Die Römer verbessern im eignen Interesse die Infrastruktur der Insel, indem sie das Straßennetz und bestehende Städte ausbauen und neue Niederlassungen gründen. Auf ausgedehnten Latifundien müssen die Sarden als Sklaven der römischen Großgrundbesitzer arbeiten.

201 v. Chr.

Im Zweiten Punischen Krieg, in der sich die Sarden an der Seite der Karthager gegen Rom erheben, unterliegend sie in der Schlacht von Cornus.

177 v. Chr.


Shardana Karte 2

 

Ca. 80000 Sarden, fast ein Viertel der damaligen Inselbevölkerung wird unter Tiberius Gracchius auf das italische Festland in die Sklaverei verschleppt. Mit der Unterstützung ihrer Legionen dringen die Römer in die Barbária ein, wo sie das endgültige Ende der alten "Nuraghenkulur" herbeiführen.

 

Shardana Karte 2

Sardus Pater, der auf eine vorrömische Gottheit zurückgeht, wird mit einem Federschmuckhelm, wie man ihn von den Philistern kennt, dargestellt. Die Bevölkerung wird zwar zum großen Teil lateinisiert, einzelne Gruppen werden jedoch auch weiterhin den Römern aus dem gebirgigen Landesinneren heraus Widerstand leisten.

456 n. Chr.

Die 694 Jahren währende römischer Herrschaft wird durch die Wandalen beendet, die auf dem Rückweg von einem Raubzug nach Latium die sardischen Küstenstädte in Besitz nehmen.