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  • Letzte Aktualisierung: 28.10.2007   

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  Neuschwabenland

  Utopie oder Propaganda


 

Eine deutsche Kolonie in der Antarktis?

 

Neuschwabenland   Die erste deutsche Antarktisexpedition fand 1873 unter Eduard Dallman statt.
Auf dieser Reise wurden neue Arktisrouten, sowie die "Kaiser-Wilhelm-Inseln" am westlichen Eingang zur "Bismarckstrasse" entdeckt. Zwei weitere Expeditionen sollten erst 1910 und 1925 folgen.

In den Jahren vor dem 2. Weltkrieg versuchten die Deutschen die Kontrolle über Teile des südpolaren Kontinents zu erlangen. In dieser Zeit war die politische Frage der Antarktis nicht geklärt, da es noch keine internationalen Verträge gab. Der einzige Weg Ansprüche auf dieses "Niemandsland" durchzusetzen, wäre eine tatsächliche militärische Okupation des Territoriums. Hitler war begierig darauf im Südpolargebiet Fuß zu fassen. Eine solche Aktion wäre wohl Propaganda und eine weitere Demonstration für die aufkommende "Supermacht Deutschland" gewesen.

Die nationalsozialistischen Aktivitäten wie der "Anschluß Österreichs und des Sudetenlandes", sowie die "Zerschlagung der Rest-Tschechei" hatten die Beziehungen zu England und Frankreich schon aufs Äußerste strapaziert, so dass das "Dritte Reich" eine weitere Provokation unterlassen mußte. So sehr Hitler auch Land in der Antarktis besitzen wollte, er war nicht darauf vorbereitet, deshalb einen Krieg darum zu führen.

1938 startete das Forschungsschiff "Schwabenland" von Hamburg aus auf einer genau geplanten Route in die Antarktis. Am 19.01.1939 erreichte es die Packeisgrenze. Die auf dem Schiff mitgeführten zwei Flugzeuge (Dornier Wal) erfassten auf 15 Flügen über 600.000 qkm. Bei diesen fotografischen Missionen wurden mittels Reihenbildkameras der Firma Zeiss (RMK 38) über 11.000 Aufnahmen des Areals gemacht. Ein Teil des südlichen Kontinents war auf diesem Wege kartografiert, und somit wichtige Informationen zum ersten Mal dokumentiert worden. Norwegische Karten von 1931 hatten sich als falsch erwiesen und wurden ausgetauscht.
Gleichzeitig wurde jedoch auch gefordert, dass die vermessenen Gebiete als deutsches Territorium angesehen werden sollen. Um die Forderung anderen Ländern gegenüber deutlich zu machen, wurden aus beiden Flugzeugen mehrere tausend kleine, mit einer Metallstange versehene Flaggen, die das Expeditionsabzeichen mit Hakenkreuz trugen , über dem Gebiet, das nun den Namen "Neuschwabenland" bekam, abgeworfen. Dieser Name ist bis in unsere Tage gebräuchlich geblieben.

Nach dem das Forschungsschiff im Februar 1939 die Antarktis verlassen und zwei Monate später nach Hamburg zurückgekehrt war, wurden weitere Expeditionen -auf denen leichtere Flugzeuge mit Kufen mitgenommen werden sollten- geplant. Wegen des im gleichen Jahr ausgebrochenen 2. Weltkrieges mußten die Pläne jedoch aufgegeben werden.

Mit dem Antarktisvertrag von 1957 wurden einige Teile "Neuschwabenlands" umbenannt. Neue Namen wie "Queen Maud Land", "Princess Marta Coast" und "Princess Astrid Coast" erschienen auf der Landkarte. Letzte Monumente der "deutschen Kolonie Neuschwabenland" sind antarktische Berge, die noch Namen wie "Mühlig-Hoffman Montains" oder "Wohltat Mountains" tragen.


 


Bilquelle: WIKIMEDIA COMMONS,
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Autor: Thomas Blomberg