• Letzte Aktualisierung: 19.05.2013

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Nicht nur Berlin, sondern alleine diese Ausstellung ist bereits eine eigene Reise wert!
timediver® wollte und konnte daher auch nicht bis Oktober 2013 warten, um dann erst die Ausstellung im näher gelegenen Mannheim zu besuchen. Während ein Teil der Exponate aus den Staatlichen Museen zu Berlin stammt, kommen weitere Leihgaben unter anderem aus dem Pariser  Louvre und dem British Museum in London.
Wer Näheres zu den beiden Ausstellungsorten wissen möchte, klicke bitte auf die jeweilige Zeile unter der Überschrift "Sonderausstellung".
timediver® möchte mit dieser Seite, die natürlich nur einen Bruchteil der phantastischen Ausstellung in eher weniger professionellen Bildern wiedergeben kann, das Interesse für die Sumerer, Uruk und das Gilgamesch-Epos wecken und eine besondere Empfehlung für einen Besuch der Ausstellung in Berlin oder/und Mannheim geben!

Nachdem der Museumsbesucher den Pergamonaltar, das Ischtar-Tor  und die Prozessionsstraße passiert hat, gelangt er in den ersten von fünf Ausstellungsräumen (Foto links). Das E'anna-Heilgtum (Haus des Himmels) in dem nicht nur die Stadtgöttin von Uruk und ihr Vater verehrt wurden, sondern das auch als Schatzhaus der Tempelpriesterschaft diente (Foto rechts).  Während die Sumerer ihre Stadtgöttin und ihren Vater Inanna und An nannten, wurden sie von den semitischen Akkadern als Ištar und Anu(m) bezeichnet.


Der Keulenkopf trägt ein sumerische Weiheinschrift an Gilgamesch (Foto links). Der Keilschriftext erzählt die Geschichte von Gilgamesch und Humbaba, dem Wächter des Zedernwaldes (Foto rechts).



Kopie der Löwenjagdstele aus Uruk aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. (Foto links).  "Gilgamesch steht auf dem Kopf des Humbaba", Original-Statuette stammt aus der ersten Hälfte des 2. vorchristlichen Jahrtausends und ist eine Leihgabe des Louvre (Foto Mitte). Das Terrakottarelief aus der Stadt Nuzi wurde ebenfalls in altbabylonischer Zeit gefertigt und für die Ausstellung vom British Museum ausgeliehen (Foto rechts).


Das altbabylonische Terrakottarelief aus dem 18./17 Jahrhundert v. Chr. (Foto links) und die Elfenbeinintarsie (Foto rechts) aus dem Nimrud des 9./8. Jahrhunderts v. Chr., der Hauptstadt des Assyrischen Reiches zeigen beide den Kampf zwischen Gilgamesch/Enkidu und (C)Humbaba. Um an das Holz des Zedernwaldes zu kommen, das als Baumaterial für die Stadt Uruk und den Tempel benötigt wurde, musste dessen Wächter getötet werden.  Der Mythos beschreibt dies als eine der Heldentat en, welche Gilgamesch und sein Freund Enkidu vollbracht haben sollen. Humbaba wird demgegenüber als Dämon dargestellt. (Die Elfenbeineinlage ist eine Leihgabe des Ashmolean Museum in Oxford).


Auf der Großen Götterliste von Šuruppag/Fara (3000 - 2340 v. Chr.) sind 295 Götter, unter ihnen auch der legendäre König Gilgamesch, aufgelistet (Foto links).  Aus Rache für ihr von Gilgamesch verschmätes Liebesangebot schickte die Göttin Inanna den Himmelstier. Aufgewiegelt von Enkidu tötet Gilgamesch mit ihm zusammen den Himmelsstier und weidet ihn anschließend aus. Gilgamesch, der selbst nur zu zwei Dritteln göttlicher Natur ist, hat mit diesem Frevel eine Notwehrüberschreitung begangen, die von den Götter bestraft wird.....



Kultgefäß mit reliefierten Schafen, Ziegen und Rindern, die von einem Löwen angefallen werden (3500 - 3300 v. Chr., British Museum; Foto links) Das Schilfringsbündel  (Foto Mitte) und dere achstrahlige Stern, wie auch seine vereinfachte Form als Rosette (Foto) rechts waren die Symbole der Göttin Inanna/Ištar. Schilf war als Bau- und Werkstoff unersetzbar und verkörperte so die Allgegenwart der Göttin. Als Stern Göttin wurde die Venus angesehen. Beide Wandeinlagen wurden um 3000 v. Chr. in Uruk gefertigt.

Liegendes Kalb mit Einlagen aus Lapislazuli (13; 3300 - 2900 v. Chr.), Liegende Rinder (14 und 15; um 3000 v. Chr.), Liegender Hirsch (16; um 3000 v. Chr.), Ruhender Stier aus bituminösem Kalkstein mit Resten von Bronzeeinlagen (17; 2800 - 2700 v. Chr.) Es wird vermutet, dass der Trog von Uruk (Foto rechts; 3500 - 3300 v. Chr.; British Museum) alsKultobjekt im Tempel der Inanna/Iš tar verwendet wurde.


Ein Gipsabdruck der Uruk-Vase aus dem 4. Jahrtausend vor Chr. (Foto links; das Original befindet sich im Iraq Museum in Bagdad.  Die Szene im Foto links ist auf der Gesamtdarstellung (Foto rechts) in der rechten oberen Ecke zu finden.



Abguss eines Fragmentes einer Herrscherstatuette (Foto links), dessen Original aus Alabaster, Muscheln und Bitumen gefertigt wurde und sich heute im Iraq Museum in Bagdad befindet. Auch vom Kopf der "Dame von Warka" (heutiger arabischer Name von Uruk) aus dem Eanna-Bezirk, 3500 - 3300 v. Chr. ist nur als Abguss zu sehen (Foto Mitte), weil sich das Original in Bagdad befindet. Der rekonstruierte Herrscherkopf aus Magnesit (ein Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate) wurde hingegen von der Heidelberger Uruk-Warka-Sammlung ausgeliehen (Foto rechts; 3500 - 3300 v. Chr.)

 
     



Das Fragment einer Kultvase (Foto links, 3500 - 3300 v. Chr.; Leihgabe des Louvre) zeigt einen Tempel mit Libationsgefäßen, Rindern und Bäumen. Es zeigt somit alle Elemente eines Tempels als Kultstätte, die Tempelherde und die Ritualgefäße. Die Karte gehört nicht zur Ausstellung: Die Bezeichnung Sumerer geht auf das akkadische Wort  šumeru zurück, welches sowohl die Bewohner als auch das land des südlichen Zweistromlandes bezeichnete. Die Sumerer nannten ihr Land Ki-Engi, ihre Sprache emigi und bezeichneten sich selbst als "Schwarzköpfige".  Aufgrund fehlender verwandter Sprachen und fehlender Quellen für die Zeit vor Erfindung der Schrift kann über die Herkunft und den Ursprung der Sumerer keine Aussage gemacht werden.  Es wurde viel darüber spekuliert (Einwanderung, autochthone Bevölkerung), letztendlich aber nichts belegt. Auch die Bezeichnung Elam leitet sich vom Akkadischen Kur-Elammatum über hebräisch Elam ab. Die Sumerer nannte ihre östlichen Nachbarn Nim-ma-ki. Auch die elamische Sprache ist mit keiner anderen des Sprache des Alten Orients verwandt. Die Elamer nannten ihr Land Haltamti oder Hatamti, was mit Königs- bzw. Fürstenland zu übersetzten ist.  Sowohl Sumerer als auch Elamer waren zwar nicht indoeuropäischer Herkunft, aber dennoch nicht mit einander verwandt. Ethnisch und entfernt auch sprachlich werden die Elamer mit den dravidischen Völkern Südindiens in Verbindung gebracht. Einer Theorie zufolge seien die Draviden aus dem Iranischen Hochland nach Indien eingewandert, während die Vorfahren der Elamer dort geblieben waren. Das heute von 2,2 Millionen Menschen in Pakistan, Afghanistan und Iran gesprochene Brahui, könnte als einzige Norddravidische Sprache ein Beweis dafür sein. In diesem Zusammenhang sei auch daran erinnert, dass die tamilischen (dravidischen) Rebellen Sri Lankas auf dem von ihnen während des Bürgerkrieges (1983 - 2009) kontrollierten Territorium den Staat Tamil Elam errichten wollten. In Abgrenzung zu den indoeuropäischen Singhalesen (Singha = Löwe) wählten sie den Tiger als Wappentier und nannten sich Liberation Tigers of Tamil Eelam .



Terrakottarelief mit der Darstellung einer nackten, geflügelten Göttin mit Hörnerkrone, die auf zwei Ziegen steht (Foto links). Das aus Larsa (2000 - 1600 v. Chr.) stammende und vom Louvre ausgeliehene Relief wird oft als eine Darstellung der Inanna/Ištar gedeutet.  Terrakottarelief  einer thronenden Göttin (Foto Mitte, um 2000 v. Chr., Leihgabe der Uruk-Warka-Sammlung Heidelberg). Inanna/Ištar als Herrin auf einem Löwen stehend (Foto rechts, Terrakotta; 2. vorchristliches Jahrtausend). Ištar wurde unter den Namen Athrar (aramäisch), Athtartu (ugaritisch) und Aschtoret (hebräisch) als Himmels- und Liebesgöttin von den westsemitischen Völkern verehrt und von den Griechen Astarte genannt. Die Darstellung als Herrin des Königs der Tiere sowei Pfeil und Bogen lassen jedoch auch an die griechische Göttin  der Jagd Artemis erinnern, die von den Römer Diana genannt wurde.



Die als Weld-Blundell-Prisma bezeichnete Sumerische Königsliste aus Larsa (1740 v. Chr.) enthält auf seinen vier Seiten die Auflistung zahlreicher Herrscher des 3. Jahrtausends v. Chr. mit ihren Namen, dem Herrschaftsort und der Dauer ihrer jeweiligen Regierungszeit (Foto links). Die Stifterfigur (Foto Mitte; um 2380 v. Chr.) trägt sinngemäß die Inschrift: "Lugalkisalsi, der König von Uruk und Ur hat den Tempel der Göttin Nammu, der Ehefrau des An, erbaut."  Libationsgefäß (für Trankopfer) aus dem Eanna-Bezirk, um 3000 v. Chr. (Foto rechts).


Oberkörper einer männlichen Gründungsfigur aus Kalkstein, um 3000 - 2340 v. Chr.  (ohne Nr.), Fragment einer bekleideten Flaschenhalterin, 1 Jt. v. Chr. (4), Fragmentder Terrakotte eines Adoranten aus dem Eanna-Bezirk, um 2000 v. Chr. (5).  Das Rollsiegel und seine moderne Abrollung zeigen den "sechslockigen Held", der in Gegenwart einer kriegerischen Ištar einen Löwen bezwingt. Eine Inschrift verrät zusätzlich, dass der Schreiber Girnunne, Sohn des Nigin, Besitzer des Siegels ist (Foto rechts; 21 Jahrhundert v. Chr.).


Eine gesiegelte Zahlentafel, um 3300 v. Chr. (Foto links). Die Tontafel zeigt eine Auflistung von drei Behältern mit Fischen unterschiedlicher Qualitätsklassen, die für die Arbeiter bestimmt sind (Foto rechts).



Tontafel mit Schriftzeichen, um 33000 v. Chr. (Foto links). Die Tontafel mit Mengenangaben , 3300 - 3000 v. Chr., gehört zur Erlenmeyer-Sammlung des Vorderasiatischen Museums  und ist eine Dauerleihgabe des Landes Berlin (Foto Mitte). Bauurkunde mit Weihinschrift aus der Gründungskapsel Urnammas (2112 - 2095 v. Chr.; Foto rechts).
Modelform und Terrakotte einer weiblichen Flaschenhalterin aus dem 1. Jt. v. Chr. Mit Hilfe der Mutterform (Matrize) war es möglich in kürzester Zeit eine Vielzahl von Terrakotten anzufertigen. Daneben eine modellgeformte weibliche beterin aus der selben Zeit (Foto links)Zwei lexikalische Sternenlisten Uurra-hubullu, aus Assur, 1000 - 625 v. Chr. (Foto rechts).
Figur eines stehenden Löwen auas dem Eanna-Bezirk, 3300 - 3000 v. Chr. (Foto links).  Als Raubtier stellte der Löwe eine ständige Bedrohung der Bewohner Mesopotamiens dar, gleichzeitig war er auch das Attributtier der Göttin Ianna/Ištar, das ihre Macht und Wildheit zum Ausdruck brachte.  Die linke Tafel dokumentiert den Verkauf einer Sklavin (539 v. Chr.), während auf der rechten eine um 1700 v. Chr. Gebet verfasst wurde, das der Hohepristerin Encheduanna, einer Tochter Sargons von Akkad (2356 - 2300 v. Chr.) zugeschrieben wird.  Im Zuge einer Revolte der Pristerschaft von Larsa wurde die Könistochter ihres Amtes enthoben und aus der Stadt gejagt. Beide Tafeln sind Leighaben des Louvre.
Terrakotta einer wasserspendenden Gottheit (1. Jt. v. Chr.) und Fragment einer Götterstatue mit Hörnerkrone, um 200 v. Chr. (Foto links).  Terrakotten einer weilichen und männlichen Gottheitmit einem Aryballos, 1. Jt. v. Chr., Uruk-Warka-Sammlung Heidelberg (Foto rechts).
Die Tonstatuette eine des Gottes Ninshubur aus Kisch, einerm Helfer der Göttin Inanna/Ištar und Botschafter der Götter aus dem 1 Jt. v. Chr. ist eine Leihgabe des Ashmolean Museum of Art in Oxford (Foto links). Grundungsfigur des Schulgi, des obersten Bauherren, der Lehm für seine Ziegelbauten in einem Korb auf dem Kopf heranschafft, Eanna-Bezirk, 2100 - 2300 v. Chr. (Foto rechts).
 

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