Mit den Spuren einer 7000
Jahre alten Siedlungsgeschichte zählt die "weiße Stadt
" zu den ältesten Orten Europas. Der keltenstamm der Skordisker
(Singer) errichtete auf dem Hügelsporn über der Mündung
der Save in die Donau ein Oppidum. Nachdem es von den Römern erobert
wurde, erweiterten diese es zu einem Castrum mit einer Unterstadt. Nach
dem Stamm der Singer wurde der Ort Singidunum genannt und
gehörte zur Provinz Moesia. Bei der Teilung des Römischen Reiches
(395 n. Chr.) wurde es Ostrom zugeschlagen. Während der Völkerwanderungszeit
wurde die Stadt von Goten, sarmaten, Hunnen, Awaren, Bulgaren und Slawen heimgesucht.
Die Slawen geben dem Ort seinen neuen Namen Beograd. Erstmals urkundlich
erwähnt wurde die Stadt in einer päpstlichen Bulle vom 16. April
878, in der Johannes VIII. den "episcopatus belgradiensis" wegen dessen latserhaften
Lebensweise von seinem Amt abberief.
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Mit dem Bau der Kathedrale
des Heiligen Sava ( Храм светог Саве/Hram svetog Save) wurde bereits
1935 begonnen. Der Zweite Weltkrieg brachte einen Baustopp mit sich, der
bis 1985 andauerte. Die offizielle Einweihung des Bauwerkes fand 2004 statt,
obwohl die Arbeiten im Außenbereich erst 2007 abgeschlossen wurden
und sich der Innenraum der Kirche, bis auf eine kleine Altarecke ,auch heute
noch im Rohbauzustand befindet. Die Betonverkleidung des mit Mosaiken und
Kacheln wird voraussichtlich erst im Jahr 2012 abgeschlossen sein. Die serbisch-orthodoxe
Kathedrale ist die größte Kirche Südosteuropas und
damit auch eines der größten orthodoxen Gotteshäuser der
Welt. Die Kathedrale ist dem ersten serbischen Erzbischof und Nationalheiligen
Sava (1175–1236) geweiht. Sie wurde auf dem Platz errichtet, wo Sinan
Pascha im Jahre 1595 die sterblichen Überreste des Heiligen verbrennen
ließ. Auf dem Vračar genannten Hügel im südlichen Belgrader
Stadtzentrum,wurde außerdem die srbische Nationalbibliothek errrichtet.
Das gesamte Svetosavski Plato wird von einem Park umschlossen. Das
Standbild des Đorđe Petrović (Ђорђе Петровић, genannt
Karađorđe/Карађорђе , Schwarzer Georg; * um 1762 - 1817),
des gewählten Anführers des Ersten Serbischen Aufstandes gegen die
Osmanen (1804 - 1813) und Begründer der Dynastie der Karađorđević
. wurde 1974 aufgestellt.
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Die Statue des
hl. Sava, vor der Kathedrale ist ein Geschenk der russisch-orthodoxen Kirche.
Mit einer Grundfläche von 3500 m² zu 7570 m²
erreicht sie in etwa die Dimensionen der Hagia Sophia, hat dieser gegenüber
jedoch einen größeren Kuppeldurchmesser (35 m zu 31 m)
und eine größere Scheitelhöhe der Kuppel (65 m zu 56 m).
Da es in der serbisch-orthodoxen Kirche keine Sitzbänke gibt, kann
die Kathedrale bis zu 12.000 Menschen Platz bieten.
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Die Architekten Aleksandar
Deroko und Bogdan Nestorović der Kathedrale lehnten sich an den klassischen
byzantinischen Stil des 6. Jh.zur Zeit Kaisers Justinian I. an. Als
direktes Vorbild diente zwar die Hagia Sophia im heutigen Istanbul, von der
sich die Kathedrale jedoch als Zentralkuppelbau im Grundriss unterscheidet,weil
bei ihr keine Verschmelzung von Basilika und Zentralbau stattfand. gewählt
wurde. Durch Hinzufügung von vier kleinen Türmen um die Hauptkuppel
zeigt das Sakralgebäude auch Anleihen an den mittelalterlichen serbischen
Baustil, sowie in der Form der Kreuzarme an Raška-Schule.
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Das
Zwölf Uhr Läuten
in der Christenheit verbreitete und bis heute
als Brauch gepflegte geht auf den Sieg Johann Hunyadis über eine osmanische
Übermacht unter Murat II. am 22. Juli 1456 zurück.
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Das Haus der Blumen (Kuća
cveća/Кућа цвећа) war ursprünglich als neue Belgrader Residenz für
Josip Broz Tito (*7. Mai 1892 +4. Mai 1980) gedacht. Heute beherbergt der
Komplex dessen Mausoleum.
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1815 führte Miloš
Obrenović (Милош Обреновић; *1783; † 1860, auch Knjaz
Miloš genannt) den Zweiten Serbischen Aufstand gegen die Osmanen an,
der schließlich zur Anerkennung eines autonomen Fürstentums Serbien
führen sollte. Mit Ausnahme ihrer Festung, in noch bis zum 18. April
1867 ein osmanisches Regiment stationiert verblieb, wurde die Stadt Belgrad
Teil des neuentstandenen Fürstentums. Im Topčider (Топчидер
), einer Parkanlage liegt der Milošev konak mit seiner alten Platane
. Das Haus war die einstige Residenz des Fürsten Miloš Obrenović,
der die nach ihm benannte zweite serbische Dynastie der Neuzeit begründete,
die in eine erbarmungslose Rivalität zu den Karađorđević trat.
1817 ließ er Karađorđe töten und sandte dessen Kopf als
Zeichen seiner Ergebenheit nach Istanbul. Die sechszackigen Sterne sind
Zeichen für die osmanische Oberherrschaft. |
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Das Kreuz im Wappen
der Obrenović mit seinen vier Buchstaben, die an ein "C" (kyrillisches
"S") erinnern lassen, erschien erstmalig auf den Ketten eines Leuchters
im Kloster Dečani im Jahre 1397. Ursprünglich wurden die Lettern als
stilisierte, vierfache Unterschrift des heiligen Sava gewertet. Die
Byzantiner betrachteten sie als "Basileus Basileon Basileusin" (Der König
der Könige regiert über die Könige). Die heutige Deutung
" Samo sloga Srbina spasava" (Nur die Eintracht rettet Serbien) stammt
aus dem 18. Jahrhundert. Kreuz und Buchstaben haben auch Eingang in das
heutige serbische Staatswappen gefunden. Der löwenköpfige Türklopfer
ist noch im Original vorhanden.
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Etnografische Ecke mit Frauentracht
und Gebrauchsgegenständen.
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timediver® vor der alten Flagge
der Obrenović.
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Durch die Verbindung
der Save-Insel Ada Ciganlija mit dem gegenüberliegenden Ufer
wurde ein See geschaffen. An seinem 7 Kilometer langen Strand befindet
sich heute das größte Belgrader Sport- und Freizeitgelände,
das in jedem heißen Sommer zum beliebtesten Ziel vieler Stadtbewohner
wird. Die 140 Meter hohe Wasserfontäne wurde 1996 installiert.
Am östlichen Ende der Insel kann man das Ergebnis eines künstlerischen
Skulpturen-Workshop besichtigen, das oftmals auch als "Serbisches Stonehenge
" bezeichnet wird.
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Die Patrijaršija
ist Sitz des serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej (*1930)
und beherbergt das Museum der serbisch-orthodoxen Kirche. Das Gebäude
liegt gegenüber der 1845 fertig gestellten Kathedrale des
hl. Erzengel Michael (Саборна црква/Saborna crkva). Der
Kranz des Radleuchters vor der Ikonostase symbolisiert das Himmlische Jerusalem.
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Die in der Parkanlage
Kalemegdan (Калемегдан) gelegene Belgrader Festung stammt
in ihrer Grundstruktur vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Ende des 17. Jahrhunderts
und Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie jedoch mit modernen Bastionen
ausgebaut. Im Bild links ist das Monument zu Ehren der Franzosen
zu sehen, die Serbien während des 1. Weltkrieges unterstützt haben.
Es trägt die Inschrift "Lasst uns Frankreich lieben, wie Frankreich
uns 1918 geliebt hat".
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Die geographisch zentral
gelegene Belgrader festung spielte während der militärischen Konfrontation
um die Vorherrschaft in Ostmitteleuropa zwischen den Habsburgern und den
Osmanen eine Schlüsselrolle. Heftig umkämpft konnte sie im 17.
und 18. Jahrhundert während kürzerer Abschnitte von den Österreichern
gehalten werden. Im Laufe des Ersten Serbischen Aufstands gegen die Türken
erkämpften sich die Serben zwar 1807 die Festung, dennoch behielt diese
bis 1867 einen osmanischen Kommandanten. Rechts im Bild der im 18. Jahrhundert
von den Österreichern errichtete achteckige Sahat Kula, auch
Glockenturm genannt.
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Zwölf Uhr Läuten
Gedenkstein an siegreichen Janos Hunyadi.
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Hier mündet die von links kommende
Save in die Donau.
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Der innere Festungsgürtel.
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Modell der mittelaterlichen slawischen
Burganlage
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Rekonstruierte römische Bauten
am Fuss der festung.
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Ausgrabungen mit runder, ehemals heidnischer
Stätte der Slawen.
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Eines der zahlreichen Festungstore.....
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...zur Nachtzeit.
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Befestigungsmauer mit Graben.
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Die französische Botschaft.
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Ein der insgesamt 39 öffentliche
Brunnen im Stadtgebiet, die mit Trinkwasser aus dem Belgrader Wasserwerk
gespeist werden.
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Der Trg Republike (Трг Републике
) ist ein zentraler Platz in der serbischen Hauptstadt.
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Die Ende des 17.
Jahrhunderts errichtete Bajraklimoschee (Bajrakli-Džamija, auch
Fahnenmoschee) ist das letzte verbliebene islamische Gebetsstätte der
Stadt. Nach der österreichischen Besatzung (1717- 1739, in der sie als
katholische Kirche geweiht war, führte sie die Rückkehr der Osmanen
wieder ihrer upsrünglichen Bestimmung zu. Im 19. jahrhundert wurde
die Moschee auf Veranlassung der serbischen Fürsten renoviert.
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Die Grundsteinlegung der Belgrader Synagoge (Београдска синагога)
erfolgte am 15. Juni 1924 im Beisein König Alexander I. Karađorđević
(1888 - 1934) und seiner Gemahlin, Prinzessin Maria von Rumänien
.
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Die Ladino sprechenden
Sephardim stellten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges
80 Prozent der jüdischen Gemeine. Zur Blütezeit der jüdischen
Gemeinde hat es einst 10 Synagogen in der Stadt gegeben. Die im Sommer
1926 vom Belgrader Rabbiner Šlang geweihte Synagoge diente den aus Osteuropa
eingewanderten, Jiddisch sprechenden Aschkenasim als sakarales
und kulturelles Zentrum. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebten
etwa 10400 Juden in Belgrad, von denen nur wenige die Shoa überlebten.
Heute gehören der jüdischen Gemeinde 2000 Personen an. Die
Synagoge ist Sitz des Oberrabiners von Serbien.
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Đorđe Petrović (
Ђорђе Петровић, genannt Karađorđe/Карађорђе , Schwarzer
Georg;
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Das von Enrico
Pazzi 1882 erschaffene Reiterstandbild des Knez Mihailo
Obrenović .Eine weitere Skulptur zeigt ihn zusammen mit dem serbisch-orthodoxen
Patriarchen.
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Das in der
Nacht vom 29. zum 30. April 1999 im Zuge der
"NATO-Operation Allied Force"
zerstörte Generalstabsgebäude
der Streitkräfte Jugoslawiens.
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Das am Trg Republike
gelegene Serbische Nationalmuseum (Народни музеј/Narodni
Muzej) wurde 1844 gegründet. Rechts vom momentan geschlossenen Museum
befuindet sich das im Jahre 1869 erbaute, 1989 renovierte Serbische
National Theatre ( Народно позориште
у Београду/Narodno
Pozorište u Beogradu).
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Aus einem Fenster dieses Hauses wurde
am 12. März 2003 der 50jährige, westlich orientierte,
serbische
Ministerpräsident Dr. Zoran Đinđić
durch von Scharfschützen abgegebene Schüsse in Bauch und Rücken
ermordet. Der Schütze hatte sich dort - ca. 180 m von seinem Opfer
entfernt - auf die Lauer gelegt.
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Die serbische Regierung stellte am
22. Dezember 2009 einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen
Union. Präsident Boris Tadić übergab in Stockholm den Aufnahmeantrag
seines Landes an den schwedischen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt
und den EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn. Serbien strebt seinen Beitritt
bis zum Jahre 2015 an.
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