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Milites Christi de Prussia

Orden von Dobrin

Polnischer Orden

(1228-1238)



Neben dem livländischen Schwertritterorden existierte für einen kurzen Zeitraum von 10 Jahren noch weiterer baltischer Ritterorden, dessen überlebende Brüder schließlich wie diejenigen der "Milites Christi de Livonia" in den Deutschen Ritterorden übernommen werden sollten. Konrad von Masowien, ein polnischer Herzog, hatte bereits im Jahre 1226 einen Hilferuf an den Deutschen Ritterorden gerichtet, den er zum Schutz gegen Angriffe der baltischen und heidnischen Pruzzen zur Grenzsicherung ins Land holen wollte.

Bekanntlich zogen sich die Verhandlungen mit dem Ritterorden, der bereits zuvor schlechte Erfahrungen mit einem ähnlichen Hilferuf (König Andreas von Ungarn) gemacht hatte über Jahre hin...
Zwischenzeitlich hatten sich die Angriffe der Pruzzen auf Masowien derart verstärkt, dass Konrad immer mehr in Bedrängnis geriet. Er zweifelte schon daran, ob ihm der Deutsche Orden überhaupt noch zur Hilfe kommen würde. Besonders durch die Erschwerung der Verhandlungen wegen der Teilnahme des Ordenshochmeisters Hermann von Salza am Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. (1227-1229) waren Konrads Zweifel durchaus berechtigt.
Deshalb gründete er 1228 , wohl auch durch Bischof Christian animiert, dem die Berufung des Deutschen Ordens ohnehin nicht gefallen hatte, einen eigenen Ritterorden. Mit der Genehmigung Papst Gregors IX. nannte sich der neue Orden in Anlehnung an die Templer "Milites Christi" mit einem jedoch nicht genau überlieferten Zusatz. Er wird heute als " Milites Christi de Prussia" oder wegen der Zuweisung des Örtchens Dobrzyn als Hauptsitz auch als "Milites Christi Fratres de Dobrin" oder kurz als "Polnischer Orden " bezeichnet.
Zur Ordenskleidung gehörte ein weißer Mantel, der als Ordenabzeichen " rotes Schwert und Stern" vorwies. Die ohne Ausnahme aus Deutschland stammenden Ordensritter waren für ein offensives Vorgehen zu schwach, dienten aber dem Schutz des masowischen Kernlandes. Da es sich einschließlich des Ordensmeisters nur um 15 Ritter gehandelt haben sollte, konnte der Orden keinerlei Rolle spielen. So erinnert heute in Dobrzyn nicht die geringste Spur daran, dass dort einmal der Sitz eines Ritterordens gewesen war. Obwohl der Orden im Kampf gegen die Pruzzen eher unbedeutend war, verfügte er in Relation zu seiner Grösse über recht ansehnliche Besitztümer. Die meisten Ritter schlossen sich 1237 dem Deutschen Orden an. Als die letzten selbstständig verbliebenen Ritter des Polnischen Ordens 1238 im Osten gegen das schismatische (orthodoxe), weissrussische Fürstentum Halisch beim Verlust von Drahocin fielen, gab es, von einem kurzen Streit um die dem Orden vormals von Konrad von Masowien und dem Bischof von Plock gemachten Besitzungen abgesehen, keine weiteren Schwierigkeiten, da der Deutsche Orden schließlich verzichtete.
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